Meschede. Der SSV Meschede will mit einem Anti-Rassismus-Logo ein Zeichen setzen. Warum braucht der Verein jetzt eine Alternative?
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) haben das Trikot-Logo, mit dem der SSV Meschede in der kommenden Saison in der Fußball-A-Kreisliga West ein Zeichen gegen Rassismus setzen wollte, abgelehnt.
Auf dem eingereichten Emblem des SSV Meschede ist eine weiße Faust auf einem schwarzen Kreis abgebildet. Auf dem Unterarm ist zudem ein Fußball zu sehen. „Ein fast gleiches Logo wird auch in der rechten Szene verwendet“, erklärt Michael Schütte, Vorsitzender des Fußballkreises Hochsauerlandkreis. „Daher wurde der Vorschlag nicht akzeptiert, gleichzeitig aber ausdrücklich betont, dass man die Idee an sich sehr befürwortet. Dem können wir uns als Kreis nur anschließen.“
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In der Tat ähnelt das SSV-Logo dem Emblem der White-Power-Bewegung, die unter anderem in den USA stark verbreitet ist. Die weiße, meist rechte geballte Faust ist außerdem eines der weltweit am häufigsten verwendeten Symbole im Neonazi-Umfeld.
Der SSV Meschede hatte das Logo beim Fußballkreis HSK eingereicht. Dieser leitete es anschließend zur Prüfung und Freigabe an die übergeordneten Stellen weiter. Denn: Auf einem Trikot werden alle über den Vereinsnamen, die Trikotnummer sowie den Spielernamen hinausgehenden Embleme und Aufdrucke geprüft und müssen freigegeben werden.
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Noch vier Wochen Zeit
„Wir wollen mit dem Logo natürlich keine Werbung für die rechte Szene machen. Wir wollen schließlich genau das Gegenteil erreichen. Wir haben bei der Auswahl einfach nicht darauf geachtet“, sagt Franz Schamoni, Fußball-Abteilungsleiter des SSV Meschede. „Wir haben bereits einen neuen Anlauf gestartet. Wir haben alle weiteren Logo-Vorschläge, die bei uns eingegangen sind, eingereicht und da hat es keine Beanstandungen gegeben. Wir müssen jetzt nur noch das neue Logo auswählen, aber wir haben ja bis zum Saisonstart auch noch vier Wochen Zeit. Wir werden auf jeden Fall mit einem Anti-Rassismus-Logo auf dem Trikot an den Start gehen.“
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Nachdem Moises Ngombo, Spieler des SSV Meschede, in der vergangenen Spielzeit bei Auswärtspartien in der A-Kreisliga West mehrfach von Zuschauern unter anderem als „Bananenpflücker“, „Schwarzfuß“ oder „Mohrenkopf“ tituliert worden war, kam der Verein auf die Idee mit dem Anti-Rassismus-Logo und daraufhin gab es den Wettbewerb. „Wir wollen mit dem Logo Flagge zeigen“, betont Trainer Lars Rathke und Franz Schamoni ergänzt: „Wir müssen etwas tun, um Rassismus aus dem Fußball zu verbannen.“