Sauerland. Temperaturen von bis zu 35 Grad Celsius, viel Sonne: Um derzeit vernünftig Sport treiben zu können, sollte man im Sauerland Regeln beachten.

Die Sonne brennt, es herrschen bis zu 35 Grad Celsius – der Sommer ist endgültig wieder da. Sport zu treiben – ist das bei diesen Temperaturen überhaupt gesund? Und falls ich trainiere, wenn’s so warm ist, worauf sollte ich dann insbesondere achten?

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Im Gespräch mit dieser Zeitung schildern Amateursportler aus dem Sauerland, wie sie den derzeit hohen Temperaturen trotzen, und welche Ratschläge sie für aktuell noch Unentschlossene haben, damit mit Bedacht weiterhin auch sportlich geschwitzt werden kann.

Die Physiotherapeutin

Sie weiß, wovon sie spricht: Gemeinsam mit Geschäftspartnerin Anabell Eckstein ist Katharina Schallow Inhaberin des Physiozentrums Sundern (PZS). Das PZS, das zum Physiozentrum Sauerland mit den Standorten Menden, Sundern, Neheim, Hemer und Lendringsen gehört, besteht seit mehr als fünf Jahren.

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Einer der wichtigsten Punkte aus Sicht von Katharina Schallow, um auch in der derzeitigen Tropenhitze vernünftig und mit Bedacht Sport zu treiben: die Tageszeit, zu der trainiert wird. „Man sollte lieber vor allem früh morgens oder am späten Abend trainieren, um den höchsten Temperaturen auszuweichen“, sagt sie. Insbesondere in diesen Zeiträumen sei dann auch die Ozonbelastung weitaus geringer als tagsüber – ein weiterer Vorteil für Sportler.

Viel zu trinken – das liegt auf der Hand – hilft vor allem auch bei Sport bei hohen Temperaturen. Allerdings sollten die Getränke, zu denen auch Gurken-, Zitronen- oder Ingwerwasser zählen können, nicht zu kalt eingenommen werden, wie Schallow betont: „Besser ist da die Zimmertemperatur. Wenn der eigene Puls bei der Hitze in die Höhe schnellt, ist es für den Körper auch schwieriger, die Getränke zu verarbeiten.“

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Wie es sich anfühlt, bei mehr als 30 Grad Celsius in Sporthallen zu trainieren, weiß Katharina Schallow nur allzu gut: Mit dem RC Sorpesee ist die Volleyballerin frisch in die 2. Bundesliga der Frauen aufgestiegen. Corona und Hitze: Diese Herausforderungen muss das Team aktuell meistern. „Wir haben in der Saisonvorbereitung auch immer mal wieder draußen trainiert, um der Hitze zu entgehen. Dort sollte man dann vor allem Schattenplätze in Baumnähe aufsuchen“, betont Katharina Schallow.

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In einer Sporthalle sei es schon hilfreich, zumindest Fenster und Türen zu öffnen, um eine gewisse Durchlüftung zu gewährleisten. „Zudem sollten beim Training drinnen in den Hallen häufiger Pausen genommen werden. Vor allem Trinkpausen sind dann sehr wichtig“, sagt Schallow.

Der Leichtathlet

Als Hauptamtlicher Trainer des LAC Veltins Hochsauerland kennt Christoph Geist die Arbeit auch unter tropischen Bedingungen, wie sie derzeit herrschen, gut. Das LAC Veltins habe bereits erste Maßnahmen ergriffen und die Trainingszeiten angepasst, sagt Geist: „Wir trainieren in der Ferienzeit entweder am späteren Morgen, am Vormittag oder wir verschieben die Trainingszeiten von 16 oder 17 Uhr auf spätere Uhrzeiten am Abend, das kann dann auch mal 20 Uhr sein.“

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An den Sportanlagen selbst spiele die Schattensituation eine große Rolle. So könne beispielsweise auf dem Sportplatz in Arnsberg-Oeventrop etwa ab 17 Uhr am Nachmittag auf der Gegengeraden im Schatten trainiert werden. Die Nähe zur Ruhr ermögliche „eine deutliche Abkühlung“ – zur Freude der Trainer und vor allem der Athleten. Ähnliches gelte für das Stadion Große Wiese in Hüsten, in dem das Tribünendach ab dem späten Nachmittag Schatten spende.

Junge Athletinnen und Athleten der Altersklassen U8/U10 könnten sich mit in das Training integrierten Wasserspielen erfrischen, dazu kämen beispielsweise Eiswürfel oder nasse kalte Handtücher zur Kühlung zwischendurch. Generell sei es aber „wichtig, bei hohen Temperaturen nicht durch die Gegend zu rennen wie ein Duracell-Häschen“.