Arnsberg-Voßwinkel. Die 16-jährige Victoria Filthaut ist Spielerin des TuS Voßwinkel und die aktuell einzige Fußball-Schiedsrichterin im Kreis Arnsberg.
Im Herbst 2018 nahm die Schülerin vom Neheimer St.-Ursula Gymnasium an einem Schiedsrichter-Anwärterlehrgang teil. „Ich wollte das einfach mal ausprobieren. Wie ist das, wenn man ein Spiel leitet?“, erinnert sich Victoria Filthaut. „Und die Sache als Schiedsrichterin macht mir bis heute großen Spaß, auch wenn einige Jungs immer noch ein wenig komisch schauen, wenn ich als Schiedsrichterin auf den Platz komme. Es gibt halt dieses Vorurteil, Fußball ist nichts für Frauen. Aber da stehe ich drüber.“
Die Anhängerin von Fußball-Bundesligist SV Werder Bremen kommt im Kreis Arnsberg als Schiedsrichterin im Nachwuchsbereich, unter anderem bei Spielen der B-, C- und D-Jugend, zum Einsatz. Zu Beginn wurde sie dabei von Helmut Weber, 1. Vorsitzender des TuS Voßwinkel und ebenfalls Schiedsrichter, begleitet.
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Eine Bezugsperson ist wichtig
Inzwischen hat diese Aufgabe André Franzisko übernommen. Der Unparteiische pfeift ebenfalls für den Verein aus dem „Dorf der schlauen Füchse“ und bekleidet zudem seit Juni 2015 als Vorstandsmitglied des TuS Voßwinkel das Amt des „Präventionsbeauftragten für sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche“. „André gibt mir immer vor uns nach einem Spiel wichtige Tipps. Auch während einer Partie habe ich Blickkontakt zu ihm“, erzählt Victoria Filthaut und fügt hinzu: „Es ist schon wichtig, wenn eine Bezugsperson unter den Zuschauern am Rand steht.“
Nicht am Rand, sondern erstmals an der Seitenlinie, stand die Schülerin jetzt als Schiedsrichter-Assistentin beim 2:1-Sieg des Bezirksligisten TuS Sundern im Vorbereitungsspiel bei Landesligist SV Hüsten 09. „Ich war aufgeregt und nervös. Ich wollte ja keinen Fehler machen“, erzählt Victoria Filthaut. „Die 90 Minuten als Assistentin waren vollkommen anders, denn von der Seite hat man noch einmal eine ganz andere Perspektive auf das Spielfeld. Gerade bei Abseitspositionen ist der Job an der Linie alles andere als einfach.“
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Nach OP fast 15 Monate Pause
Alles andere als einfach war für Victoria Filthaut auch die Zeit nach ihrer Knie-Operation im Juni 2018. Fast 15 Monate konnte sie anschließend nur bedingt oder gar nicht Sport treiben. „Zum Glück konnte ich im Herbst 2018 am Schiedsrichter-Anwärterlehrgang teilnehmen“, sagt sie und fügt hinzu: „Inzwischen bin ich aber wieder fit.“
Und das muss sie als Schiedsrichterin und Spielerin des TuS Voßwinkel auch sein. „Wir wollen in der kommenden Saison in der A-Kreisliga der Frauen eine gute Rolle spielen. Ein konkretes Saisonziel haben wir uns allerdings noch nicht gesetzt“, teilt Victoria Filthaut mit. Trainer der Frauen-Mannschaft des TuS Voßwinkel ist ihr Onkel Tobias Filthaut. „Victoria ist extrem schnell und kann mit der Kugel umgehen. Nicht umsonst haben wir sie bereits in der vergangenen Saison als Jugendspielerin hochgeschrieben.“
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Nicht nur im TuS Voßwinkel aktiv
Die 16-Jährige ist allerdings nicht nur in der Fußball-Abteilung des TuS Voßwinkel aktiv, wo sie unter anderem schon die D-Juniorinnen sowie die E-Junioren trainiert hat, sondern auch im Spielmannszug. Dort spielt sie Querflöte. „Aufgrund von Corona sind allerdings die ganzen Schützenfest-Veranstaltungen ausgefallen“, berichtet Victoria Filthaut. So gibt sie zurzeit nur als Fußball-Schiedsrichterin auf den Sportplätzen im Kreis Arnsberg den Ton an.