Neheim-Voßwinkel. Paulo Diniz vom Bezirksligisten TuS Voßwinkel ist seit Dezember 2017 Geschäftsführer der Subway-Filiale in Neheim und Inhaber vom Roots Café.

Er ist in Sao Paulo geboren und liebt als Brasilianer natürlich den Fußball. Für Paulo Diniz, Angreifer des Bezirksligisten TuS Voßwinkel, ist allerdings seit rund zwei Jahren der Fußball ein wenig in den Hintergrund gerückt. Der 27-Jährige ist seit Dezember 2017 Geschäftsführer der Subway-Filiale in Neheim und zudem Inhaber vom dazugehörigen Roots Café.

Paulo Diniz in seinem Laden in Neheim.
Paulo Diniz in seinem Laden in Neheim. © Rainer Göbel

Guten Tag Herr Diniz. Wie wird man vom Groß- und Einzelhandelskaufmann zum Franchise-Unternehmer und Inhaber von einem Café?

Ganz einfach, man probiert es aus. Und es hat funktioniert, auch wenn der Start ein wenig holprig war. Man musste sich ja auch erst einen Namen machen und somit war es bislang alles andere als langweilig. Der Job ist kein Hexenwerk, aber man muss ganz schön malochen. Zudem habe ich jetzt mehr Verantwortung und Verpflichtungen. Es macht aber immer noch großen Spaß, und es wird auch eine Zeit nach der Coronakrise geben.

Wie groß war die Umstellung vom Arbeitnehmer zum Arbeitgeber?

Es ging. Ich bin nicht der Typ, der delegiert, sondern eher selbst anpackt. Wir sind ein großes und gut funktionierendes Team.

Welche Auswirkungen hat die Coronakrise auf Sie als Selbstständiger?

Alle Voll- und Teilzeitkräfte sind in Kurzarbeit. Zudem gibt es nur noch Außerhausverkauf und die Öffnungszeiten sind jetzt von 11.30 Uhr bis 21 Uhr. Ansonsten hatten wir unter der Woche von 9 bis 23 Uhr geöffnet. Den Kundenrückgang würde ich auf mehr als 75 Prozent beziffern. Ich stehe aber voll und ganz hinter den Einschränkungen. Wir müssen in dieser Krise einfach alle zusammenhalten. Und es wird noch einzige Zeit dauern, bis wir wieder von Normalität sprechen können.

Sie selbst stehen aber noch im Laden?

Richtig. Ein Mitarbeiter und ich reichen zurzeit vollkommen aus, denn das Roots Café, wo es bislang unter anderem Frühstück und selbst gemachte Torten gab, ist komplett geschlossen. Jetzt hat man halt durch die neuen Öffnungszeiten mehr Zeit für die Freundin, die sonst oft zu kurz kommt. Oder man kann Dinge in der Wohnung erledigen, die man immer schon mal machen wollte.

Wir oft essen Sie in Ihrem Geschäft?

Man kann schon fast täglich sagen. Es bietet sich einfach an und es schmeckt halt gut.

Andere Gastronomiebetriebe hatten oder haben seit den Einschränkungen einen Lieferdienst. Wie sieht das bei Ihnen aus?

So einen Lieferservice gibt es bei uns nicht. Wir haben allerdings schon vor der Coronakrise darüber nachgedacht, so etwas vielleicht einzuführen. Nun warten wir erst einmal. Wir müssen das nicht von jetzt auf gleich entscheiden.

Wie sehr vermissen sie den Fußball als Hobby und Ausgleich zum Beruf?

Sehr. Zumal ich seit Januar wieder voll mit der Mannschaft mittrainiert habe. Erst die Coronakrise hat mich wieder ausgebremst. Aber davon bin ja nicht nur ich betroffen.

Wer ist Ihr Vorbild als Fußballer?

Früher fand ich meine Landsleute Rivaldo und später dann Ronaldinho ganz gut. Heute habe ich kein Vorbild.

Haben Sie denn wenigstens einen Lieblingsverein in der Fußball-Bundesliga?

Auch damit kann ich so recht nicht dienen. Wenn überhaupt, bin ich Sympathisant von Borussia Dortmund. Ansonsten gefällt mir der Fußball des FC Barcelona, wo ja auch Rivaldo und Ronaldinho gespielt haben.

Sie selbst spielen beim TuS Voßwinkel, zuletzt allerdings nicht mehr als Stürmer - oder?

Stimmt. Zuletzt bin ich als Sechser zum Einsatz gekommen und davor habe ich auf der Zehner-Position gespielt. Hoffentlich stellt mich unser Trainer Marco Grebe demnächst nicht ins Tor, denn da kann ich der Mannschaft nicht helfen. Es wird Zeit, dass auch hier wieder Normalität einkehrt (lacht).