Meschede/Sundern. Zwei abgeklärte 19-Jährige stehen im Endspiel des 1. Konsolencups dieser Zeitung im HSK. Das sagen Max Schamoni und Nikolaj Diesendorf dazu.
Klar: Ganz objektiv kann er nicht bleiben. Schließlich ist Max Schamoni, Top-Favorit auf den Titel der 1. Ausgabe des Konsolencups dieser Zeitung im HSK, sein Sohn. Gleichwohl sagt Franz Schamoni, Papa des 19-Jährigen und gleichsam Fußball-Abteilungsleiter des SSV Meschede: „Max ist an der Konsole erfolgreich, weil er sehr ehrgeizig ist. Das ist schon beeindruckend.“
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Nach seinem 6:2-Halbfinalsieg am Donnerstag, 28. Mai, gegen Marcel Osebold vom SuS Westenfeld spielt Max Schamoni am Freitag, 29. Mai, im Finale des E-Sport-Turniers gegen Nikolaj Diesendorf (TuS Sundern) um den Titel – der Controller seiner Playstation 4 kann sich schon mal wappnen.
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Denn würde der Youngster, der beim SSV Meschede in der Kreisliga A West Fußball spielt und in dieser Saison in 15 Einsätzen vier Treffer markierte, das Endspiel verlieren, könnte der Frust darüber womöglich am Spielgerät ausgelassen werden. „Bei uns im Haus sind schon einige Controller geflogen“, verrät Franz Schamoni und lacht, „auch ein LCD-Fernseher hat mal einen Riss davongetragen.“
So läuft Schamonis Halbfinale
Frust musste Max Schamoni am Donnerstag, 28. Mai, im Halbfinale gegen Marcel Osebold mitunter auch verspüren. Mit seinem Team – bei Fifa 20 an der Playstation 4 spielt er beim Konsolencup mit der AS Monaco – zeigte er gegen Osebolds Tottenham Hotspur erneut eine gute Leistung, doch sein Gegner war ebenfalls stark. „Ose“, wie der Westenfelder gerufen wird, erspielte sich gute Gelegenheiten, führte in der 70. Minute nach einem Treffer von Heung-min Son gar mit 2:1, doch Max Schamoni fand eindrucksvoll in die Partie zurück.
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Nach einem Doppelschlag (73., 77.) führte der Mescheder wieder und erhöhte bis zum Abpfiff noch auf 6:2. „Dass ich den Finaleinzug geschafft habe, ist schon ein sehr großer Erfolg für mich. Ich denke, dass Nikolaj jetzt im Finale ein sehr guter Gegner sein wird, der mir definitiv alles abverlangen wird. Natürlich wäre es sehr schön, den Titel zu gewinnen“, sagt Max Schamoni.
Unterdessen erwartet die gesamte Mannschaft des Bezirksligisten TuS Sundern gespannt das Finale. Denn das Team unterstützt Mitspieler Nikolaj Diesendorf, der wie Schamoni ebenfalls erst 19 Jahre alt ist. „Wir verfolgen alle den Konsolencup und drücken Nikolaj die Daumen. Wenn er das Turnier gewinnt, sind wir maximal gespannt darauf, was er nach der Coronazeit für uns auffahren wird. Da wären wir die Ersten, die das in Anspruch nehmen. Für uns als Mannschaft ist es eine Win-win-Situation, denn er soll etwas spendieren, ob er gewinnt oder nicht“, sagt Fabio Granata, Diesendorfs Coach beim TuS.
Warum Diesendorfs Trainer lobt
Auf dem Fußballplatz sei der 19-Jährige „für sein Alter schon ein sehr abgezockter Spieler“, betont Neu-Coach Granata, der aus der Nachwuchsabteilung des vermutlich künftigen Erstligisten Arminia Bielefeld zum TuS Sundern gewechselt war. „Nikolaj schafft es, Ruhe in unser Spiel zu bringen. Er hat oft ein richtiges Gespür für die jeweilige Spielsituation. Wir trauen ihm eine Menge zu, weil er spielintelligent ist und Ruhe am Ball hat. Für ihn ist da einiges möglich“, lobt Granata.
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Nach seiner ersten Saison im Seniorenbereich, die mit dem wahrscheinlich kommenden Abbruch Anfang Juni auf seltsame Art und Weise enden wird, freut sich Nikolaj Diesendorf bereits auf seine zweite Spielzeit im Herrenteam des TuS Sundern. „Ich denke, dass wir eine sehr starke Mannschaft mit enorm viel Potenzial und einem sehr guten Trainer haben. Ich bin überzeugt: Wenn wir das umsetzen, was der Trainer von uns erwartet, dann werden wir eine gute Saison spielen“, sagt Nikolaj Diesendorf. Er persönlich wolle auf jeden Fall seinen Teil dazu beitragen: „Ich weiß, was meine Stärken sind.“
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Seine Qualitäten hat der Sunderner ebenso im Laufe des Konsolencups nachgewiesen, in dem er sich mit großer Ruhe bis in das Endspiel kämpfte. „Ich werde mein Bestes geben, wie auch schon in den Spielen zuvor. Ob es dann mit dem Titel klappt, wird man sehen“, sagt er. Und zeigt: Das Finale bestreiten zwei abgeklärte 19-Jährige.
„Oses“ wilde Fahrt nimmt ein Ende
Nach starken Turnierleistungen fand die wilde Fahrt von Marcel „Ose“ Osebold bei der ersten Auflage des Konsolencups dieser Zeitung am 28. Mai im Halbfinale ein Ende. Gegen Max Schamoni spielte er lange Zeit stark auf, verlor aber letztlich mit 2:6.
„Das Ergebnis ist definitiv drei Tore zu hoch, das Spiel hätte auch genauso gut für mich ausgehen können. Was allerdings nach der 80. Minute los war (Osebold kassierte noch drei weitere Gegentore, Anm. d. Red.), kann ich mir nicht erklären“, sagte er.