Sundern/Winterberg. Chicken McNuggets, Bier, vergebene Möglichkeiten, Hoffnungen und Taktiken: Der Konsolencup hält weiterhin auch amüsante Geschichten bereit.

Dass der klassische Kreisliga-A-Fußballer in der Regel nicht als Gourmet durchgeht, ist klar. Und auch nicht weiter schlimm. Dass Marcel Osebold, Halbfinalist beim 1. Konsolencup dieser Zeitung im HSK, aber ausgerechnet Chicken McNuggets als eines seiner Lieblingsessen bezeichnet, gibt zumindest zu denken.

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Doch auch das beliebte Fast Food scheint „Ose“ bislang tatsächlich mit durch das Turnier zu tragen: Er ist der Westenfelder Hoffnungsträger auf den Turniersieg, während ein Spieler aus Winterberg knapp aus dem Wettbewerb ausschied – und dennoch stolz ist.

Westenfelder als der nervöse Hoffnungsträger

Er war schuld: Raphael Humpert, Torwart des Fußball-A-Kreisligisten SuS Westenfeld, hatte seinen Mitspieler Marcel Osebold für eine Teilnahme am 1. Konsolencup dieser Zeitung im HSK vorgeschlagen. Und „Ose“ dankte es seinem Teamkollegen mit starken Leistungen: Nach vier Siegen mit 21:4 Toren steht der 25-Jährige verdient im Semifinale.

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Dort trifft er am Donnerstag, 27. Mai, um 17.30 Uhr auf Kicker-Kollege Max Schamoni vom SSV Meschede – einem weiteren Schwergewicht unter den heimischen Fifa-20-Spielern an der Playstation 4. „Das Halbfinale war mein Mindestziel, deswegen bin ich sehr froh, dass ich das erreicht habe“, sagt Marcel Osebold, „aber Max ist schon ein schwerer Brocken“.

Ein Pfund für Osebold: Seine Mannschaft glaubt an ihn. „Es läuft ja auch sehr gut für ihn, sein Problem ist manchmal nur seine Nervosität. Aus unserem Team verfolgen das Turnier einige und unterstützen ihn“, erklärt Humpert. Falls Marcel Osebold sich tatsächlich den Titel des Konsolencups sichern sollte, ist für den Keeper eine Sache klar. „Dann soll ,Ose’ das ganze Team auf eine Runde Chicken McNuggets einladen. Das ist quasi sein Leibgericht“, sagt Humpert und lacht.

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Der Halbfinalist, der seit etwa 18 Jahren an der Playstation Fußballsimulationen zockt, würde auf eine Fast-Food-Einladung lieber verzichten: „Ich denke, dass ich vor allem Raphael einen Kasten Bier spendieren muss. Ansonsten kann ich mir jedes Mal anhören, dass er mich für das Turnier empfohlen hat.“ Im Halbfinale müsse er gegen Max Schamonis AS Monaco insbesondere Wissam Ben Yedder – den ob seiner Fähigkeiten wohl unbeliebtesten Gegenspieler im Spiel Fifa 20 – stoppen. Osebold: „Ich muss ihn zustellen, damit er nicht an den Ball kommt. Und ich darf ihn nicht schießen lassen.“

Ein Winterberger als der glückliche Gescheiterte

Zufrieden, gar glücklich – doch eigentlich ebenso enttäuscht, weil ausgeschieden: Diesen paradoxen Gefühlsmix erlebt nach seinem Aus im Viertelfinale Timo Steinhausen.

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Der Spielmacher des Fußball-A-Kreisligisten SG Winterberg/Züschen, der in der kommenden Saison mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Bezirksliga 4 spielt, war mit dem VfB Stuttgart an Max Schamoni und der AS Monaco (3:5) gescheitert. „Mit ein wenig mehr Glück hätte das Turnier für mich noch nicht zu Ende sein müssen. Es war vor allem für die fußballfreie Zeit eine richtig coole Abwechslung“, sagt Steinhausen.

Für den Fan des aktuellen Zweitligisten VfB Stuttgart war sofort klar, „dass ich mit Gomez und Co. um den Titel beim Konsolencup spielen würde“, betont der 23-Jährige. Beim nächsten Mal würde er mehr trainieren, um womöglich noch weiterzukommen als nun bei der Premiere des Wettbewerbs: „Ich würde vor dem Turnier und während des Wettbewerbs einfach mehr zocken, um besser zu werden.“

Als klarer Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga A Ost drängt Timo Steinhausen mit der SG Winterberg/Züschen in die „Bundesliga des Sauerlandes“ – allein die offizielle Entscheidung durch den Außerordentlichen Verbandstag des FLVW steht noch aus. In der Bezirksliga 4 werde es für die SG wichtig sein, „nicht in den Tabellenkeller zu rutschen“, betont Timo Steinhausen: „Wenn wir dann aber in einen Lauf kommen und unsere Qualität auf den Platz bringen, landen wir mit großer Wahrscheinlichkeit im gesicherten Mittelfeld.“

Werner zaubert, Diesendorf jubelt

Der 19-jährige Nikolaj Diesendorf ist als erster Teilnehmer des Konsolencups ins Endspiel eingezogen. Mit RB Leipzig bezwang der Fußballer des Bezirksligisten TuS Sundern Real Madrid, das Team von Landesliga-Kicker Andreas Kehayoglou (SV Hüsten 09).

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Beim 6:2-Erfolg seiner Leipziger ließ Diesendorf dabei nicht viel anbrennen und verdiente sich den Einzug in das Finale. Vor allem Timo Werner erwies sich mit vier Treffern bei sechs Torschüssen als wichtiger Faktor. „Er ist auf jeden Fall einer der wichtigsten Spieler bei RB Leipzig“, pflichtete Diesendorf bei. Im Endspiel trifft der Youngster nun morgen auf den Sieger der Begegnung von Marcel Osebold gegen Max Schamoni.

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Verblüfft war nach seinem Ausscheiden Andreas Kehayoglou. „Fifa 20 ist einfach ein komisches Spiel: Mal geht jeder Schuss rein, mal halten die Torhüter alles. Nikolaj hätte das Spiel aber auch gewonnen, wenn nicht fast jeder Ball von ihm drin gewesen wäre. Er war einfach besser“, gab Kehayoglou zu. Seinem Kontrahenten wünsche er jetzt den Titelgewinn.

Hinweis: Dieses Turnier steht nicht mit Electronic Arts INC. oder seinen Lizenzgebern in Verbindung und wird nicht von diesen unterstützt.

Das zweite Halbfinalspiel (Donnerstag, 28. Mai) und das Finale des 1. Konsolencups dieser Zeitung im Hochsauerlandkreis (Freitag, 29. Mai) werden wie gewohnt im Livestream übertragen unter:

twitch.tv/wpsauerland

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