Winterberg. Ein Pistencheck im Skiliftkarussell Winterberg: Das Wetter ist schön – es ist viel los. Doch darum kann man die Atmosphäre trotzdem genießen.
Es ist kalt, die Sonne scheint und zwischendurch rieselt leise der Schnee: Als ich an diesem Vormittag für einen Pistencheck dieser Zeitung die Bedingungen im Skiliftkarussell Winterberg unter die Lupe nehme, geht auch mein Wintersport-Herz auf. Einziges Problem: Wie mir geht es hunderten weiteren Schneebegeisterten. Es ist also durchaus voll – doch das ist so gut wie nie ein Problem.
Was für ein Unterschied: Als ich bereits vor zwei Wochen ganz in der Nähe die Pisten hinuntergebrettert bin, war es nicht selbstverständlich, dass sich jeweils sechs Menschen finden, um gemeinsam einen vollen Lift zur Fahrt hinauf auf einen der Berge im Skiliftkarussell zu bilden. Es war übersichtlich und manchmal fast ein wenig einsam.
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Jetzt, an einem schönen Mittwochvormittag, ist das ganz anders. Es sind vor allem Wintersportler aus Dänemark und den Niederlanden, die für regen Zuwachs auf den Pisten im Skiliftkarussell Winterberg sorgen. Und auch Schneebegeisterte aus ganz Deutschland verbringen spätestens jetzt im Sauerland ihre Winterurlaubstage.
Winterberg: Material, Belgier und Hoffnungen
Auf der Autofahrt in das Skigebiet wird klar, dass es sich durchaus lohnt, nicht erst direkt vor Ort Skier, Stöcke, Schuhe und Helm oder aber die Snowboard-Ausrüstung zu leihen. So gibt es unter anderem Angebote im nahen Olsberg-Wiemeringhausen. Für nur 13 Euro wird hier eine komplette Skiausrüstung für einen Tag angeboten. Na ja, egal, ich bin jetzt bequem und miete mir in unmittelbarer Nähe zu den Liften direkt in Winterberg das Material. Kosten hier: 22 Euro.
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Die schneebedeckten Hänge locken rasch zu möglichst vielen Abfahrten. Nachdem viele Wintersportler eine Mittagspause gemacht haben, strömen sie wieder auf die Pisten. Vor allem die Fahrt hinauf zur Abfahrt auf den blauen Pisten wie am Bremberg dauern jetzt länger, da viele Fahrer – darunter zahlreiche Familien mit zumeist noch auf Skiern wackeligem Nachwuchs – die Lifte belagern. Der Vorteil: So kommt man ganz leicht und schnell ins Gespräch, und auch dafür bin ich ja schließlich heute hier.
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Ich lerne Patrick Janssoone und seine Frau kennen. Die Belgier wohnen in der Nähe von Antwerpen. Sie sind nun das zweite Mal zum Winterurlaub in Winterberg – diesmal allerdings nicht zum Skifahren. „Das geht bei mir leider nicht mehr, mein Knie macht das nicht mehr mit. Schade!“, erzählt Janssoone in feinstem Deutsch, schmunzelt und zuckt dann mit den Achseln.
„Wir finden es sehr schön in Winterberg. Hier wird wirklich viel geboten“, sagt er dann. Gemeinsam mit seiner Frau ist Janssoone diesmal als Wanderer auf den heimischen Bergen unterwegs und wartet gerade auf die Ankunft des gemeinsamen Sohnes. „Er ist zum ersten Mal überhaupt Skifahren. Wir hoffen aber, dass es gut klappt“, betont der Belgier.
Hier fährt man ungern vorbei
Ich fahre weiter, nehme unter anderem Abfahrten am Büre Bremberg und Poppenberg und möchte dann mal ein offenbar märchenhaftes Wintersport-Vergnügen ausprobieren. Schließlich fährt man nicht alle Tage eine Piste hinunter, deren zugehöriger Lift den Namen „Schneewittchen“ trägt. Der Schnee ist klasse, es kam in der Nacht zuvor viel Neuschnee hinunter und die Pisten sind gut präpariert. Auch die überall zu sehenden, aber dennoch dezent in das Panorama eingebauten Schneekanonen scheinen zusätzlich ganze Arbeit geleistet zu haben.
Weiter unten wartet das „Schneewittchen-Haus“. Hier lässt’s sich gut ausruhen. Belgische Waffeln, Apfelstrudel, Pizzen oder Bratkartoffeln mit Spiegelei – der Wintersportler kann es sich hier ebenso wie in den anderen Restaurants und Cafés im Skigebiet mächtig gut gehen lassen. Begeistert bin ich auch davon, wie entspannt die Anfahrt und wie groß die Parkangebote in Winterberg sind. Nach Möglichkeit parkt man sein Auto nur wenige Meter von den Pisten entfernt, jede Menge Skiverleihe und auch Skischulen stehen in Materialfragen und grundsätzlichen Herausforderungen des Wintersports ganz nah parat.
Die bisherige Wintersportsaison im Sauerland ist wechselhaft. Doch wenn – wie an diesem Tage – das Wetter so toll mitspielt, dann lohnt sich ein intensiver Besuch im Skiliftkarussell, aber auch in den anderen heimischen Skigebieten. Der „Powder“ zieht zwar viele Leute an – Spaß macht’s aber trotzdem.