Brilon/Olsberg. Der Glaube an Gott und die Liebe zum American Football – der Olsberger Mario Polzer erklärt diese ungewöhnliche Kombination.
Er ist gebürtiger „Ruhrpottler“ und als Kind in Gelsenkirchen in einem „vollkommen unkatholischen Elternhaus aufgewachsen“, sagt der Olsberger Mario Polzer. Später fand der nun 47-Jährige selbst den Weg zum Glauben an Gott. Mittlerweile arbeitet Mario Polzer als Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim Kolpingwerk Diözesanverband Paderborn – und ist in seiner Freizeit äußerst engagiert bei Football-Landesligist Brilon Lumberjacks. Zwei Welten, die für ihn gut zusammenpassen.
Wenn der Sohn den Papa begeistert
Mit American Football, das gibt Mario Polzer ganz offen zu, habe er bis vor wenigen Jahren „rein gar nichts“ zu tun gehabt. Als sein Sohn Henri (18) damals einen Artikel in dieser Zeitung las, der ein Probetraining der kurz zuvor gegründeten Brilon Lumberjacks ankündigte, daraufhin an diesem teilnahm und im Anschluss „total von dieser Sportart begeistert“ war, wie Papa Mario es ausdrückt, habe der älteste Sohn nach und nach auch ihn selbst mit seiner Euphorie angesteckt. „Ich habe mir dann anfangs alle Spielzüge erklären lassen und zusammen mit Henri Football-Spiele sowie Youtube-Videos angeschaut, in denen auch viel zu diesem Sport erklärt wurde“, erzählt Mario Polzer.
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Da er selbst studierter Diplom-Journalist ist, der sein Volontariat bei der Deutschen Welle absolviert und auch Erfahrungen beim Westdeutschen Rundfunk gesammelt hatte, ist es wenig verwunderlich, dass Polzer bei den Brilon Lumberjacks schnell ehrenamtlich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernahm.
Der Sauerländer erlebte den Football-Boom in Brilon, der nach wie vor anhält, hautnah mit. Polzer: „Zur Anfangszeit der Lumberjacks war das alles recht chaotisch, während es dann immer professioneller geworden ist, unter anderem in der Ausbildung der Trainer und Spieler.“ Sich jedoch auch selbst das „Ei“ zu schnappen und als Spieler bei den heimischen Footballern einzusteigen, kam für den gebürtigen Gelsenkirchener nicht in Frage. „Allen Beteiligten war schnell klar, dass ich selbst besser nicht spiele“, sagt er und lacht. Immerhin: Beim Lumberjacks-Day – diesen Probier-Tag veranstaltet der mittlerweile in der Landesliga angelangte Klub auch weiterhin in jeder Saison – machte Mario Polzer im Vorjahr aktiv mit und durchlief einmal jede Station.
Die Gründe für den Erfolg
Neben der Leidenschaft für den Football spielt für Mario Polzer mittlerweile auch der Glaube an Gott eine durchaus gewichtige Rolle. Allerdings, da sei er sich mit seiner Frau einig gewesen, „sollten unsere Kinder immer selbst entscheiden dürfen, wie sehr sie sich damit beschäftigen“. Dass er neben seinem Hauptberuf für das Kolpingwerk in Paderborn unter anderem auch die Öffentlichkeitsarbeit für einen Kindergarten, den sein Nachwuchs teilweise besuchte, und ebenso für die Brilon Lumberjacks leistet, hat für Mario Polzer vor allem einen Grund. „Wenn ich etwas mache, dann muss ich zu 100 Prozent davon überzeugt sein. Die Inhalte müssen auch mit meinen eigenen Vorstellungen vereinbar sein“, erläutert er.
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Sportlich betrachtet habe die nun mehr dritte Saison der Brilon Lumberjacks überhaupt – in ihrer nun zweiten Spielzeit in der Landesliga NRW Ost war das Team überraschend starker Tabellenzweiter geworden – die Begeisterung rund um den Football in Brilon und Umgebung erneut gepusht. Etwa 300 Zuschauer verfolgen die Heimspiele der Mannschaft von Headcoach Chris Weaver an der Jakobuslinde.
Wieso die Brilon Lumberjacks professionell sind
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Weaver, der zumeist in der Defense auch selbst noch als Spieler mit dabei ist, trägt einen großen Anteil am derzeitigen Höhenflug, befindet Mario Polzer: „Er arbeitet professionell, spricht die Sprache der Spieler und trifft den Nerv der Leute.“
Während Henri Polzer durch den Abiturstress derzeit wenig Zeit für den Football hat, ist Mario Polzers zweiter Sohn Theodor nachgerückt. Der 13-Jährige ist der „Waterboy“ der Brilon Lumberjacks und versorgt das Team während der Spielpausen mit Wasser.
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„Theodor ist selbst auch schon total begeistert vom Football und will mittelfristig selbst spielen“, sagt Mario Polzer. Ohnehin sei das Team hinter dem Team wichtig. Mario Polzer: „Wir haben 20-25 Ehrenämtler, ich bin nur Einer von Vielen.“ Auch Demut ist eine Tugend.