Arnsberg/Meschede.

Jahrelang ging es in seiner Handballer-Laufbahn nur aufwärts. Mit der SG Ruhrtal feierte er als Youngster den Aufstieg in die Bezirksliga und wurde schon früh aufgrund seiner Persönlichkeit und der Fähigkeit, Mitspieler emotional mitzureißen, Spielführer seiner Mannschaft. Am dritten Spieltag der Vorsaison erwischte es Aaron Humpert dann aber heftig: Er erlitt einen Meniskusriss und musste monatelang zuschauen, wie seine Teamkollegen darum kämpften, in der Spitzengruppe zu bleiben. Jetzt steht er endlich vor dem Comeback.

Im Gespräch mit dieser Zeitung blickt Aaron Humpert ohne Zorn zurück. „Mit Verletzungen muss man als Sportler immer rechnen. Letztlich ist ja alles gut gelaufen und ich konnte noch meinen Beitrag dazu leisten, dass wir unser großes Saisonziel erreicht haben und in die Landesliga aufgestiegen sind“, sagt der Leistungsträger der SG Ruhrtal.

Unglückliche Verletzung

Nach seinem Meniskusriss folgte für Humpert indes der zweite Nackenschlag: Im vergangenen Sommer rutschte er mit einem Messer so unglücklich ab, dass er sich einen tiefen Sehnenriss am linken Zeigefinger zuzog. „Die Beugersehne war durch und musste zusammengenäht werden, denn der Schnitt ging bis auf das Gelenk“, erzählt der 23-Jährige, für den somit eine weitere längere Leidenszeit mit erheblicher Bewegungseinschränkung begann.

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Mit unter dem Fingernagel angebrachten Drähten und Gummibändern wurde eine möglichst schonende Genesung eingeleitet, begleitet von über den Tropf eingenommen Antibiotika. Humpert konnten die Fortschritte gar nicht schnell genug gehen, denn er ist die unumstrittene Nummer eins auf dem linken Flügel der SG Ruhrtal, kann aufgrund seiner Sprungkraft allerdings auch im Rückraum eingesetzt werden, in dem durch die Verletzung von David Bauerdick absolut Bedarf bestand.

Mitte September war es dann endlich soweit: Da konnte der Blondschopf, der vor einer Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker steht, mit leichtem Balltraining ohne Körperkontakt einsteigen. „Jetzt bin ich wieder fit und werde wohl gegen die HSG Hohenlimburg mein Landesliga-Debüt feiern“, meinte Humpert. SGR-Trainer Frank Moormann allerdings ist skeptisch, denn am Dienstag, 22. Oktober, musste Humpert wegen Oberschenkelbeschwerden das Training abbrechen. Moormann sagt deshalb: „Aaron soll auf keinen Fall zu früh einsteigen, denn die Saison ist noch lang.“

Offenes Heimspiel am Samstag

Die Partie gegen die HSG Hohenlimburg am Samstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr fällt bei der SGR bei der Erfolgschancenabwägung unter die Rubrik „50 zu 50“, denn für die Hausherren spricht neben der Publikumsunterstützung der harzfreie Ball, für den Gast dagegen die langjährige Landesliga-Erfahrung und höhere individuelle Klasse. Allerdings muss die HSG Hohenlimburg auf den einzigen gelernten Kreisläufer Hollatz verzichten und ebenso fallen auch Keeper Botte und Stracke, im Vorjahr als Leistungsträger der Reserve Gegner der SGR, aus. Zudem darf HSG-Coach Faruk Brahimi wegen einer Sperre als Spieler der „Dritten“ nicht auf der Bank Platz nehmen.

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Die SGR hat den Ausfall der Rückraumkräfte David Bauerdick und Jannik Lehmenkühler, der einen Meniskusanriss erlitt und wohl erst im Januar wieder einsteigen kann, zu verkraften. Somit wäre Matthis Rapude, falls sich Humperts Comeback verzögert, einziger Halblinker.