Arnsberg-Hüsten. Sprung auf Tabellenplatz zwei: Fußball-Landesligist SV Hüsten 09 hat den BSV Menden 3:2 bezwungen – und dabei ein neues Torwarttalent entdeckt.
Typen wie diese wünsche sich jeder Fußballtrainer, sagte Klaus Borschel, Coach des Landesligisten SV Hüsten 09, gestern nach dem Schlusspfiff im Stadion Große Wiese. Verständlich, denn der umkämpfte 3:2 (3:0)-Heimerfolg seiner Mannschaft gegen den BSV Menden war zuvor auch deshalb zustande gekommen, weil sich Mittelfeldspieler Kamil Mika unmittelbar vor dem Anpfiff als Torwart zur Verfügung gestellt hatte.
Landesligist SV Hüsten 09 bezwingt BSV Menden mit 3-2
Kurz vor dem Anpfiff stecken die Hüstener nämlich in einem veritablen Dilemma. Da sich Stammtorhüter Yannick Matthay unter der Woche verletzt hatte und gestern mit Sehnenproblemen in der Schulter kurz vor dem Anstoß abwinken musste, Torwarttrainer Sascha Zelder im Kurzurlaub weilte, Stefan Schulz, Schlussmann der „Zweiten“, ebenso verletzt war, und Marcel Maddee, Keeper der „Dritten“, nach seinem Einsatz für den SV Hüsten 09 II ausfiel, musste die Landesligamannschaft improvisieren. „Ich gehe ins Tor!“, verkündete Kamil Mika, eigentlich auf der „Sechs“ eingeplant, kurzerhand in der Kabine. „Das war super und Kamil hat dann auch eine sehr gute Leistung gezeigt“, sagte Thomas Malachowski, Sportlicher Leiter des SV Hüsten 09.
Warum das 3:0 nicht für Ruhe sorgt
Kamil Mika kam direkt gut hinein in die Partie, präsentierte nahezu perfektes Timing beim Herauslaufen, warf sich in jeden Ball und nahm immer wieder Tipps vom auf der Ersatzbank sitzenden Yannick Matthay an. „Das hat mir zusätzlich geholfen“, sagte Mika. Im Tor hatte der 30-Jährige zuletzt in seiner Juniorenzeit gestanden. „Es hat aber gut geklappt und zum Glück bin ich ja jetzt gleich mit einem Heimsieg eingestiegen“, freute sich Mika und lachte.
Ehe die Hüstener Saisonzähler 17, 18 und 19 auf dem Konto der Hausherren verbucht wurden, absolvierte der Gastgeber indes zwei unterschiedliche Halbzeiten. In Durchgang eins erwischte das Borschel-Team einen perfekten Start: Andreas Kehoyoglou legte quer auf Maximilian Mertin, der zum 1:0 einschob (8.). Zwar waren die Gäste spielbestimmend, optisch überlegen, erspielten sich aber keine zwingenden Möglichkeiten. Der BSV leistete sich viel mehr viele Stock- sowie Abspielfehler und ebenso Missverständnisse im Spielaufbau. Nutznießer war Hüstens Joker Steffen Kern, der brandgefährlich war und mit zwei Toren (26., 45.) schon früh alles klar machte – vermeintlich.
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Nach der Pause aber entwickelte der BSV Menden mehr Durchschlagskraft im Angriff und kam durch Sahin Yildirim zum 1:3 (74.). „Da stand ich zu weit rechts im Tor“, sagte Aushilfskeeper Mika. Die Gäste legten nach einem verwandelten Strafstoß von Kapitän Tim Kießler – zuvor soll Hüstens Patrick Kampschulte Mendens Oleg Kretz gefoult haben – das 2:3 nach (83.), verpassten aber einen Punktgewinn. Borschel: „19 Punkte sind beruhigend.“