Herbede. . Sie haben es geschafft: Der TV Neheim spielt auch nächste Saison in der Handball-Bezirksliga. Die Relegation gewann der TVN aber nur knapp.

Was für ein Handball-Krimi! Der Neheimer Gesualdo Caruso sackte bei der Schlusssirene zusammen und blieb einige Sekunden regungslos auf dem Hallenboden liegen. Er konnte es nicht fassen, dass der TV Neheim trotz der 28:32 (11:14)-Niederlage im Relegations-Rückspiel beim HSV Herbede den Klassenerhalt in der Bezirksliga geschafft hatte.

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Es war die süßeste Saison-Niederlage für Caruso und den TV Neheim. Am Ende entschied ein Tor, denn die Mannschaft aus der Leuchtenstadt hatte das Hinspiel im Duell der Tabellenviertletzten aus den Bezirksligen Südwestfalen und Ruhrgebiet mit 32:27 gewonnen. „Ich bin froh, dass es gut ausgegangen und endgültig vorbei ist. Es hat reichlich Nerven gekostet“, teilte Co-Trainer Sebastian Gohr, der wie Chef-Coach Ludger Klinkemeier zum letzten Mal für die Mannschaft des TV Neheim verantwortlich war, erleichtert mit.

Nervosität auf beiden Seiten

Beiden Teams merkte man den Druck in der nahezu ausverkauften Halle deutlich an. Die Spieler wirkten hypernervös, leisteten sich zahlreiche Fehlpässe und Ballverluste. Neheims Torhüter-Routinier Holger Grau war der wesentliche Faktor für den besseren Start der Gäste, die zum 5:2 (10.) vorlegten und nach 17 Minuten mit 10:6 führten. Inklusive Hinspiel musste Herbede jetzt elf Tore gutmachen.

Ein nur scheinbar unmögliches Unterfangen, denn nach einer Auszeit drehten die Wittener auf, trafen fünf Mal und ließen bis zum Seitenwechsel nur ein Gegentor zu, unter anderem weil der TV Neheim gleich drei Mal vom Siebenmeterpunkt am 53-jährigen Herbeder Keeper Welschoff scheiterte. Ein erneuter Aufbaufehlpass gegen die nun aggressivere 5:1-Abwehr des HSV Herbede führte per Gegenstoß fast mit der Halbzeitsirene zum 14:11.

Grau wird zum Rückhalt

Herbede machte nach dem Wechsel da weiter, wo die Mannschaft in Halbzeit eins aufgehört hatte Mit einem Dreierpack zogen die Gastgeber auf 20:14 (36.) davon und hatten zu diesem Zeitpunkt das Ziel Klassenerhalt erreicht. Auf der Gegenseite ließen vergebene Gegenstöße durch Caruso und Koch den Gästeanhang bereits verzweifeln. Ausgerechnet nach den ersten Zeitstrafen in der insgesamt fairen Partie fingen sich jedoch wieder die Blau-Weißen. Plötzlich kamen die Pässe von Moritz Pater präzise und Hannes Koch traf sogar in doppelter Unterzahl.

Der TV Neheim war wieder obenauf und Keeper Grau wurde zum Rückhalt. Carusos Kontertor bedeutete schließlich den 25:25-Ausgleich. Als Pater zum 28:29 verkürzen konnte, waren nur noch drei Minuten auf den Uhr, in denen die Herbeder noch fünf Mal hätten treffen müssen. Die Gastgeber ließen zwar nicht locker, es reichte aber nur noch zu einem 3:0-Lauf zum 32:28-Endstand – und damit war der Klassenerhalt des TV Neheim perfekt.

TV Neheim: Grau (Baukmann); S. Frohne (7/1), Pater (7/1), Koch (6), Caruso (3), Hackmann (2), Hemeke (1), Coeppicus-Röttger (1), Ilskens (1), Spitthoff.