Winterberg. Im Zweierbob führte auch in Winterberg kein Weg an Francesco Friedrich vorbei. Seine Rekordjagd verlängert sich allerdings etwas.
Den einen Rekord eingestellt, den nächsten vor Augen: Francesco Friedrich gelang mit dem Erfolg im Zweierbob in Winterberg, der ihm zugleich den Titel der parallel gewerteten Europameisterschaft bescherte, der 45. Sieg im Weltcup. Damit egalisierte der Pilot vom BSC Sachsen Oberbärenburg die über ein Jahrzehnt lang bestehende Bestmarke des viermaligen Olympiasiegers André Lange. Alleiniger Rekordsieger der Piloten kann Friedrich mit einem Erfolg im Viererbob am Sonntag zwar werden, aber ein anderer gewann noch öfter.
Friedrich schaut auf Kuske
"Ich habe festgestellt, dass wir die Rekordmarke in dieser Woche noch nicht knacken können", sagte Friedrich nach seinem Erfolg im Zweierbob in Winterberg, "weil Kevin Kuske 47 Weltcupsiege hat." Kuske absolvierte seine mega-erfolgreiche Bob-Karriere als Anschieber mehrerer Piloten. An seiner Marke möchte sich Friedrich messen lassen.
"Hoffen wir, dass es am Sonntag gut läuft. Dann können wir nächste Woche angreifen", sagte Friedrich, der das Rennen im Zweier gemeinsam mit seinem Anschieber Thorsten Margis mit einem satten Vorsprung von 67 Hundertsteln auf den zweitplatzierten Johannes Lochner gewann. Auf Platz drei landete der Österreicher Benjamin Maier (+0.85). Christoph Hafer, der das deutsche Trio komplettierte, belegte Rang acht (+1.38.).
Achter Sieg im neunten Rennen
"In Winterberg gegen Franz zu verlieren, ist keine Schande", erklärte Johannes Lochner, der auf Anschieber Eric Franke setzte, "der fährt hier im Zweier seit 2015 alles platt." Friedrich lässt der Konkurrenz im kleinen Schlitten aber auch generell keine Chance - es war sein achter Sieg im neunten Saisonrennen.
Dass er den 2015 selbst aufgestellten Bahnrekord von 55.02 Sekunden am Samstag um eine Hundertstel verpasste, nahm der Sachse locker hin. "Dafür haben wir noch ein bisschen Zeit und heben uns ein paar Körner für das nächste Jahr auf", sagte der Europameister schmunzelnd.
Am Sonntag Viererbob
Apropos EM-Titel: Diesen möchte Friedrich an diesem Sonntag im Viererbob (10 Uhr) trotz der im Hochsauerland in den Weltcup zurückgekehrten Nordamerikaner gerne zum ersten Mal gewinnen. "Es wird Zeit, dass Hansi mal abgelöst wird", sagte er: "Wir sind gut vorbereitet. Ich bin guter Dinge." Lochner gewann den EM-Titel in der Königsdisziplin vier Mal in Serie und strebt in Winterberg Nummer fünf an.
"Morgen wird ein geiler Tag", sagte der Pilot vom Königssee - unabhängig von Titeln oder Platzierungen. Denn der in Winterberg ist der erste Weltcup im Viererbob in dieser Saison. "Und das ist einfach meine Disziplin", ergänzte Lochner.