Antholz/Winterberg. Nur Rang 46 im Einzelrennen zum Auftakt des Weltcups in Antholz: Was das Ergebnis für Maren Hammerschmidt (Winterberg) bedeutet.

Einmal mehr schien es so, als vergrabe Maren Hammerschmidt ihr Gesicht im Schnee. Ausgepowert kniete die Biathletin des SK Winterberg im Zielbereich, sie atmete sichtbar schwer - und haderte vermutlich mit ihrer Leistung. Rang 46 belegte Hammerschmidt im Einzelrennen über 15 Kilometer zum Auftakt des Weltcups in Antholz. Ob es Lichtblicke im Vergleich zu den zurückliegenden dürftigen Rennen in Oberhof gab?

Hammerschmidt "brutal nervös"

"Nach hinten raus habe ich mich ganz gut verkauft", sagte die 31-jährige Winterbergerin nach dem Rennen. Was sie damit meinte: Ihre drei Fehler beim Schießen, die jeweils eine Strafminute mit sich zogen, leistete sie sich in den ersten beiden von insgesamt vier Schießeinlagen. "Vor allem die zwei Fehler im Stehendanschlag tun einfach weh", sagte sie.

"Irgendwie war ich heute brutal nervös", erzählte Hammerschmidt. Vielleicht sei das der Grund für die Fehler im Schießen gewesen, mutmaßte sie. Immerhin gelangen in der zweiten Halbzeit des Rennens zwei fehlerfreie Besuche am Schießstand.

Hettich auf Rang fünf

Solche hätte sich Janina Hettich auch gewünscht. Doch auch so schaffte sie als Fünfte ihr bestes Karriere-Ergebnis. Beim ersten Weltcup-Sieg von Lisa Theresa Hauser vor Julia Dschyma aus der Ukraine und der Französin Anais Chevalier-Bouchet lag die Schwarzwälderin am Donnerstag 1:23,9 Minuten hinter der Österreicherin zurück. Mit dem letzten Schuss vergab die 24-Jährige ihre erste Podestplatzierung.

Eine starke Leistung zeigte auch Marion Deigentesch, die 26-jährige Traunsteinerin kam nach einem Schießfehler mit einem Rückstand von 2:31,7 Minuten auf Platz elf. Vanessa Hinz kam nach zwei Strafminuten auf Rang zwölf. Franziska Preuß und Denise Herrmann landeten mit jeweils vier Strafminuten auf den Plätzen 17 und 33.

Massenstart ohne Hammerschmidt

Maren Hammerschmidt wies am Ende 4:43.4 Minuten Rückstand auf Hauser auf. "Ich bin auch mit dem Laufen nicht zufrieden", sagte sie: "Aber ich habe mich nicht ganz so schwer getan wie in Oberhof. Die Strecke hier kommt mir deutlich mehr entgegen."

Dass der Massenstart am Samstag ohne sie stattfinden wird, schockierte die Winterbergerin nicht. "Von heute auf morgen sind keine Wunderdinge zu erwarten", sagte sie, "es war ein solides Rennen, mehr auch nicht." Ein Einsatz in der Staffel am Sonntag scheint aktuell auch eher unwahrscheinlich zu sein.

Blick geht gen WM

Mit Blick auf die Weltmeisterschaft im Februar im slowenischen Pokljuka konnte sich Hammerschmidt keine weiteren Pluspunkte holen. Vanessa Hinz und Marion Deigentesch erfüllten mit ihren Ergebnissen die WM-Norm zur Hälfte und könnten aus dem bisherigen WM-Quartett mit weiteren guten Platzierungen im Massenstart ein Sextett machen.

Jedoch erklärte Bernd Eisenbichler, Sportlicher Leiter des Deutschen Skiverbandes, in Antholz auch: "Wir werden nicht mit vier Mädchen nach Pokljuka fahren. Es sind sieben Rennen dort auf schwerer Strecken."