Oberhof/Winterberg. So hatte sich Maren Hammerschmidt (Winterberg) den Weltcup in Oberhof nicht vorgestellt. Das sagte sie nach der Sprint-Enttäuschung.

Franziska Preuß und Denise Herrmann standen völlig ausgepumpt und enttäuscht im Zielraum der Arena am Rennsteig. Immer wieder schüttelten die beiden deutschen Top-Biathletinnen den Kopf. Anstatt zum Auftakt des neuen Jahres direkt Selbstvertrauen zu tanken, verpassten sie beim Heim-Weltcup in Oberhof im Sprint die Top Ten. Und Maren Hammerschmidt, die Biathletin des SK Winterberg? Die wäre am liebsten im Schnee versunken.

Tiril Eckhoff siegt

„Es war wirklich zäh und sehr hart. Ich hatte extreme Probleme mit der zweiten Runde. Der Fehler beim letzten Schuss ärgert mich, das war richtig blöd“, sagte Preuß, auf Rang 14 beste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV). Nach einem Schießfehler lag die 26-Jährige 1:13,4 Minuten hinter Siegerin Tiril Eckhoff. Herrmann musste sich bei sehr schweren Bedingungen auf der Strecke um den berüchtigten und nochmals schwerer gewordenen Birxsteig nach zwei Schießfehlern (1:13,6 Minuten zurück) mit dem 15. Platz begnügen.

Maren Hammerschmidt konnte von diesem Rückstand nur träumen. Sie lag nach den 7,5 Kilometern 3:13,1 Minuten hinter Eckhoff und verpasste auf einem indiskutablen 69. Platz die Qualifikation für die Verfolgung an diesem Samstag. Zwei Fehler am Schießstand und große Schwierigkeiten in der Loipe waren so gar nicht das, was sich die Sauerländerin im Vorfeld erhofft hatte.

Das sagt Hammerschmidt

"Bei mir ging vom ersten bis zum letzten Meter gar nichts", sagte Hammerschmidt nach dem Rennen: "Ich habe mich mehr als schlecht gefühlt, bin irgendwie nicht ins Laufen gekommen." Sie habe nicht kämpfen können, sei nicht vom Fleck gekommen. "Es hat gar keinen Spaß gemacht heute", sagte sie.

Dabei hatte sie ihre leichte Magenschleimhautentzündung, die sie vor der Weihnachtspause behinderte, über die Feiertage in Winterberg gut auskuriert und war nach einer guten Trainingswoche in ihrer Wahlheimat Ruhpolding "fit und motiviert" nach Oberhof gereist. Im Sprint funktionierte aber gar nichts mehr. "Warum das passiert ist, muss ich mit den Trainern jetzt erstmal analysieren", sagte Hammerschmidt und fügte tief enttäuscht hinzu: "Aktuell würde ich mich aber am liebsten eingraben und nicht mehr rauskommen."

Kritik vom Bundestrainer

Kristian Mehringer, Disziplin-Bundestrainer der Damen, resümierte: "Franzi und Denise haben am Schießstand die Nerven flattern lassen. Die anderen waren etwas überfordert mit der neuen Strecke. Jetzt gilt es, das Rennen abzuhaken und nach vorne zu schauen." Er gab den Damen aber auch deutliche Kritik mit auf den Weg: "Vieles ist Einstellungssache. Weh tut es jedem am Anstieg, da brennen oben die Oberschenkel. Aber ich habe die Abfahrt, um mich zu erholen."