Oberhof/Winterberg. Stille statt Party: Maren Hammerschmidt (Winterberg) schaut trotzdem voller Vorfreude auf den Weltcup in Oberhof, der Freitag beginnt.

Etwas angespannt schaute Maren Hammerschmidt schon drein, als ihr das Stäbchen in den weit geöffneten Mund gesteckt wurde. Obwohl die Prozedur eines Corona-Tests für die Biathletin des SK Winterberg mittlerweile fast zum Alltag gehört. Doch das negative Testergebnis war vor dem Weltcup in Oberhof, der an diesem Freitag mit einem Sprintrennen startet, nicht die einzige positive Nachricht, die Hammerschmidt nach den Problemen vor der Weihnachtspause verriet.

Hammerschmidt in Winterberg

Zur Erinnerung: „Bei Maren kämpfen wir gesundheitlich aktuell etwas“, sagte Florian Steirer, Bundestrainer der Damen, während der letzten Weltcuprennen des vergangenen Jahres in Hochfilzen und ließ dadurch etwas aufhorchen. Denn von einer Verletzung oder anderen Problemen bei Hammerschmidt war zuvor nichts bekannt. Einzig, dass der seit der Vorbereitung im finnischen Muonio herrschende Wettkampfmodus am Körper zehre, gestand die Winterbergerin mal ein.

Nach ihren starken Ergebnissen zum Saisonstart in Kontiolahti, durch die sie früh die WM-Norm erfüllte, war Hammerschmidt über Ränge jenseits der Top 25 in Hochfilzen selbst unglücklich. Letztendlich verriet sie, dass Magenprobleme sie seit einiger Zeit plagten. Diese - sind jetzt überstanden. Ein Grund dafür: Über Weihnachten erholte sich die Winterbergerin bei ihrer Familie im Hochsauerland.

Schnelle Besserung

"Ich habe mich in Winterberg sehr gut erholt", sagte sie im Gespräch mit dieser Zeitung: "Es war wirklich ein Refresher für den Kopf und auch für den Körper." Die Magenprobleme hätten sich noch zwei, drei Tage gehalten, "aber mit gutem Essen von daheim und weniger Stress und Druck ging es meinem Magen schnell wieder gut." Eine leichte Magenschleimhautentzündung habe die Probleme verursacht.

Neben der familiären Pflege durch unter anderem ihre Zwillingsschwester Janin blies auch ein alternatives Training im zu der Zeit noch schneefreien Winterberg Hammerschmidts Kopf wieder frei. "Ich war sehr viel Crosslaufen. Wenn ich da bin, genieße ich es, durch die Winterberger Wälder zu laufen", sagte sie und dankte ihrer Familie: "Alle hatten sich im Vorfeld testen lassen, deshalb konnte ich beruhigt in eine saubere Bubble gehen."

Frisch und motiviert in Oberhof

Nach einem einwöchigen Schneetraining in ihrer Wahlheimat Ruhpolding geht die Sauerländerin jetzt "frisch und motiviert" in Oberhof an den Start. Die Party, die die Fans dort in normalen Jahren auf und neben den Tribünen feiern, wird es allerdings nicht geben. „Die fehlenden Fans sind schon ärgerlich. Das ist eigentlich das Schönste an Oberhof“, sagte Hammerschmidts Teamkollege Benedikt Doll zu den ersten Geisterrennen am Grenzadler.

Damit ab Freitag mit den beiden Auftakt-Sprintrennen (11.30 und 14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) nicht doch noch Fans an die Arena kommen, wird die Polizei die Zufahrt zur Stadt regulieren. Zudem werden ab Freitag alle öffentlichen Parkplätze für Tagestouristen gesperrt. Zudem wurden verstärkte Polizeikontrollen angekündigt. Die Zufahrt zum Stadion ist wie immer abgeriegelt. In den vergangenen Tagen waren - wie auch in Winterberg - unfassbar viele Menschen nach Oberhof gekommen und hatten für Chaos gesorgt.

Der Zeitplan in Oberhof

Biathlon-Weltcup, Oberhof: Freitag, 8. Januar: 11.30 Uhr Sprint, Frauen, 7,5 km; 14.15 Uhr: Sprint, Männer 10 km; Samstag, 9. Januar: 12.45 Uhr Verfolgung, Frauen 10 km; 14.45 Uhr Verfolgung, Männer 12,5 km; Sonntag, 10. Januar: 11.30 Uhr Mixed Staffel; 14.40 Uhr Single Mixed Staffel.