Winterberg. Mit einem strengen Ernährungsplan hat Bob-Anschieberin Leonie Fiebig (Winterberg) Körper und Geist neu belebt. Etwas überraschte sie selbst.
Leonie Fiebig ist als Bob-Anschieberin des BSC Winterberg Profisportlerin. Die 29-Jährige trainiert täglich, sie lebt gesund und bringt garantiert nicht zu viele Kilogramm auf die Waage. Trotzdem entschied sich die in Köln lebende Sportsoldatin jetzt zu einer besonderen Aktion.
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Fiebig nutzte die vergangenen Wochen, um eine Vollfasten-Kur zu machen. Die Anschieberin, die am Sonntag ihren 30. Geburtstag feiert, kam erst vor drei Jahren über ein Uni-Forschungsprojek zum Bobsport. Die gebürtige Mindenerin kann zwei dritte Plätze im Bob-Weltcup in der vergangenen Saison (La Plagne, St. Moritz) vorweisen. Bei der WM 2020 in Altenberg belegte sie mit Pilotin Stephanie Schneider den fünften Platz.
Frau Fiebig, Sie fragten sich selbst in Ihrer Instagram-Story: Warum tue ich mir das an? Ja, warum?
Leonie Fiebig: Ich sehe es als Investition in meine Gesundheit und in meinen Körper und letztendlich auch als wichtige Komponente, was meine Leistungsfähigkeit angeht. Das Konzept, das von meinem Ernährungscoach Maik Thies individuell auf mich angepasst wurde, dient zur Regeneration von Körper und Geist. Es ist einer von vielen Bausteinen, die meinen Körper gesund und leistungsfähig halten beziehungsweise bekommen sollen.
Wie lief das Projekt konkret ab?
Es war ein über Jahre spezialisierter 13-tägiger Fastenplan, mit dem ich meinen Körper einmal komplett auf null gesetzt habe. In dem Plan werden viele verschiedene Komponenten der Naturheilkunde mit eingebunden wie zum Beispiel die Mondphase, Atemtraining, Nahrungsergänzungsmittel zum Binden von Toxinen, Frequenztherapie und so weiter. Danach folgt ein weiteres Ernährungs- und Regenerationskonzept, was mich gesund und leistungsfähig – nachhaltig und langfristig – halten soll.
Kann jeder Vollfasten – oder was ist zu beachten?
Ich denke schon, dass das jeder kann. Aber ich würde keinem empfehlen, es auf eigene Faust zu machen. Ich glaube, man kann dabei auch viel falsch machen. Deshalb bin ich froh, dass ich das in Zusammenarbeit mit einem Experten wie Maik Thies gemacht habe. Er hatte immer wertvolle Tipps und stand mir mit seiner Expertise zur Seite.
Trainierten Sie währenddessen ganz normal weiter?
Ich hatte mich darauf eingestellt, dass ich größtenteils nicht in der Lage sein werde, zu trainieren. Das hatte ich auch schon mit meinem Athletiktrainer so abgesprochen. Dann hatte ich aber wider Erwarten und überraschenderweise so viel Energie, dass ich das Training nahezu kompromisslos durchziehen konnte. Es war nicht immer leicht und das sogenannte „Mindset“ war bestimmt nicht selten unrelevant – vieles beginnt im Kopf.
Wie beeinflusst die Corona-Krise die aktuellen Saisonplanungen?
Dadurch dass die Trainingsmöglichkeiten wie der Kraftraum jetzt auch an zahlreiche Auflagen gebunden sind, muss ich doppelt gut organisiert sein, um möglichst kompromisslos trainieren zu können. Man muss, wie wahrscheinlich in vielen anderen Branchen, kreativ werden und sich Alternativen überlegen. Ich finde allerdings auch, dass jede Krise eine neue Chance bietet, und deshalb habe ich die Chance genutzt, um in mein Studium zu investieren und neue Projekte aufzunehmen wie zum Beispiel die Fastenkur.
Was passierte am 17. Mai?
(lacht) Da bin ich erstmal eine Falafel von meinem Lieblingsdöner essen gegangen, habe eine Fassbrause in meiner Lieblingskneipe getrunken und mir eine Gummibärentüte vom Kiosk geholt – denn die Fastenkur war zu Ende.