Winterberg. Vor dem Rennrodel-Weltcup in Winterberg gibt es Kritik. Einige Top-Rodler erklärten bereits aus Sicherheitsgründen ihren Startverzicht.
Das ist eine Überraschung kurz vor dem Weltcup im Rennrodeln in Winterberg: Nach einer Trainingswoche mit mehreren Stürzen entschieden sich die drei deutschen Doppelsitzer, am Rennen in der Veltins-EisArena nicht teilzunehmen. „Wir hätten es lieber anders gehabt“, teilten zum Beispiel Robin Geueke und David Gamm mit. Es gibt auch Kritik an den Organisatoren.
Geueke/Gamm: Bahn zu gefährlich
„In den beiden letzten Trainingstagen haben wir viele Stürze und Verletzungen unserer Sportskameraden miterlebt. Der Eisausbau der Bahn machte es für uns trotz mehrfachen Versuchens zu gefährlich, zu trainieren“, sagten die Doppelsitzer des BSC Winterberg. Obwohl sie als Rennsportler bereit seien, manches Risiko einzugehen, sei ihnen die Gefahr in Winterberg dieses Mal zu groß.
„Wir sind Rennfahrer, wollen mit anderen auf höchstem Niveau konkurrieren und lieben diesen Nervenkitzel. Aber so sehr wir uns auch hier drauf gefreut haben, genauso vernünftig müssen wir entscheiden, dass die Gesundheit nicht nur von uns, sondern auch von allen anderen Athleten im Vordergrund steht und immer stehen muss“, erklärten Geueke/Gamm.
Auch Eggert/Benecken verzichten
Nicht nur die Winterberger verzichten auf einen Start beim Heim-Weltcup, sondern auch die deutschen Top-Doppel Eggert/Benecken und Wendl/Arlt, der Russe Roman Repilov und das österreichische Team.
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Ebenso sprach die US-amerikanische Rennrodlerin Summer Britcher auf ihrer Instagram-Seite von einem Startverzicht. Sie stellte anklagende Fragen und warf Organisatoren sowie dem Rennrodel-Weltverband FIL vor, auf die Beschwerden der Athleten anfangs nicht reagiert zu haben: „Warum war die Bahn nicht sicher? Warum behauptete die FIL so lange, dass alles in Ordnung sei, obwohl alle Athleten das Gegenteil sagten?“ Britcher erklärte zudem unter anderem: „Ich glaube nicht, dass die Bahn sicher sein wird. Ich glaube nicht, dass sie Weltcup-Standard haben wird.“
Das sagt der Bahn-Chef
Stephan Pieper, Geschäftsführer der Veltins-EisArena, sagte auf Nachfrage am Freitagmorgen: „Aktuell läuft das Training. Die Veranstaltung wird wie geplant über die Bühne gehen.“ Die Absage der deutschen Doppel kommentierte er ebenfalls: „Die Bahn ist schwierig, keine Frage. Aber wir haben viele Dinge nachgearbeitet.“ Von den deutschen Doppeln seien nur Eggert/Benecken im Training gestartet – und gestürzt.
Am Freitagmittag steht die Weltcup-Pressekonferenz in Winterberg auf dem Programm. Dort soll es auch vom Weltverband FIL weitere Informationen über die bevorstehenden Rennen geben.
>>>> Das Rennprogramm
Samstag: 9:55 Uhr: Damen, 1. Lauf (11:20 Uhr 2. Lauf); 13:30 Uhr Herren, 1. Lauf (15:30 Uhr 2. Lauf)
Sonntag: 9:05 Uhr: Doppel, 1. Lauf (11:20 Uhr 2. Lauf); 13:30 Uhr Team-Staffel