Winterberg. Am Samstag steht mit der Anschub-DM eine Standortbestimmung für Skeleton-Star Jacqueline Lölling an. Ihre Vorbereitung war ungewöhnlich.
Sie traut sich kaum, es zu erzählen. „Ich weiß gar nicht“, sagt Jacqueline Lölling also sehr vorsichtig, „ob wir überhaupt eine Wolke gesehen haben.“ Einen Augenblick später gesteht die prominente Skeleton-Pilotin der RSG Hochsauerland: „Nein, haben wir nicht. Es war einfach wunderschön.“
Gassner: „Ich bin fit“
„Ich bin fit“, sagt Skeleton-Pilot Alexander Gassner vom BSC Winterberg vor der Anschub-DM. Er und Jacqueline Lölling führen die Riege der Skeleton-Sportler aus dem Hochsauerland bei der DM an.
Auch die Bobteams Köhler und Nolte zum Beispiel reisen nach Oberhof. Annika Drazek wird allerdings auf Grund kleinerer Beschwerden geschont und soll auch erst im neuen Jahr in den Weltcup einsteigen.
Die einwöchige Auszeit auf Einladung der Sporthilfe im Aldiana Club Fuerteventura vor dem Start in die stressigen Winterwochen, über die Jacka spricht, war allerdings nicht nur auf Grund des blauen Himmels, der warmen Sonne, dem Meer und der klasse Stimmung unter Deutschlands Top-Athleten wunderschön. Sie war es aus Löllings Sicht vor allem auf Grund der Begleitungen, die sie und ihre Trainingskollegin, die Bob-Anschieberin Annika Drazek, ausgewählt hatten.
Ein Mütter-Zimmer
Denn der Skeleton-Star und die Bob-Rakete, die ab der neuen Saison nicht mehr für den BSC Winterberg, sondern für ihren Heimatverein TV Gladbeck startet, nahmen jeweils ihre Mütter mit nach Fuerteventura. „Das ist schon etwas selten“, sagt Jacqueline Lölling schmunzelnd, „obwohl mittlerweile auch mehrere Familien dabei sind.“
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Mit dem so genannten „Club der Besten“ honoriert die Deutsche Sporthilfe die großartigen Erfolge deutscher Athleten. Die Sportler, die sich mit Medaillenerfolgen bei Welt- und Europameisterschaften in den vergangenen zwölf Monaten für diese weltweit einzigartige Reise qualifizieren konnten, erwartete auf der Kanareninsel ein abwechslungsreiches Sport-, Aktions- und Unterhaltungsprogramm. „Wir hatten einen Familienbungalow. Anni und ich haben uns ein Zimmer geteilt und unsere Mütter auch“, erzählt Lölling. „Die kennen sich über uns schon länger und verstehen sich gut.“
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Warum die beiden Sportlerinnen ihre Mamas mitnahmen? Um diese Antwort zu geben, muss die 24-Jährige nicht lange überlegen. „Die haben sich so etwas auch mal verdient. Sie waren und sind immer für uns da und unterstützen uns, wo es geht“, erklärt die aus Brachbach im Siegerland stammende Lölling. „Generell sollte man es allen, die einen so eng unterstützen, mal ermöglichen, so etwas zu erleben.“
So feiert Jacqueline Lölling ihren Sieg in Winterberg
Drazek und sie frönten auf Fuerteventura allerdings nicht nur dem Müßiggang. Denn am Samstag beginnt im Bob und im Skeleton mit der Deutschen Meisterschaft im Anschub in Oberhof die heiße Vorbereitungsphase auf den Winter.
WM 2020 in Altenberg
„Am 10. Oktober geht es für uns dann mit dem ersten Fahrweise-Lehrgang in Altenberg auf Eis so richtig los“, sagt Lölling. In Altenberg, wo der ehemalige BSC-Winterberg-Vorsitzende Jens Morgenstern seit rund einem Vierteljahr Geschäftsführer der Bobbahn ist, werden 2020 die Weltmeisterschaften ausgetragen. Und dort – gilt es unter anderem, sich das Ticket für die nächste wunderschöne Woche im Club der Besten zu erfahren.