Wolfsburg. Die Abstiegsränge sind offenbar vergeben - und der VfL Bochum taumelt dem Relegationsplatz entgegen. Es fehlt an Qualität. Ein Kommentar
Beim VfL Bochum und beim 1. FC Köln hatten sie diesen Spieltag zum großen Showdown heraufbeschworen. Die Partie beim VfL Wolfsburg sei für die Bochumer ein „Big-Point-Spiel“, die Kölner sprachen bei ihrem Duell gegen Darmstadt 98 gar von einem „Endspiel“. Am Samstagabend mussten die Spieler und Verantwortlichen beider Vereine nach Niederlagen aber konsterniert feststellen: das reicht so nicht. Auch wenn rein rechnerisch vier Spieltage vor Schluss für beide Teams natürlich der direkte Klassenerhalt noch möglich ist, allein die Fantasie dafür fehlt.
Die Angst der Kölner gegen eine Mannschaft, die seit dem 1. Oktober nicht mehr gewonnen hatte, war deutlich zu spüren. Entsprechend katastrophal war der Auftritt. Wobei: Mannschaft? Man wurde das Gefühl nicht los, dass jeder Spieler selbst es irgendwie schaffen wollte, gegen die Lilien zu treffen. Anders dürften die vielen wilden Schussversuche von Sargis Adamyan kaum zu erklären sein. Die Qualität im Kader fehlt - vor allem in der Offensive. Gerade einmal 23 Tore gelangen dem FC in dieser Saison. Am 30. Spieltag. Die Statistik eines Absteigers!
VfL Bochum: Große Probleme in der Offensive
Die Offensivschwäche eint die Kölner mit den Bochumern, gegen die sie vor zwei Wochen noch einen sensationellen Sieg feierten und sich danach emotional auf dem Weg zum Klassenerhalt sahen. Nach der Pleite gegen Darmstadt rückt nun der Abstieg immer näher. Das ist für den VfL Bochum derweil auch die beste Nachricht an diesem Wochenende. Trotz der Pleite in einem schwachen Spiel in Wolfsburg ist zumindest der direkte Abstieg derzeit kaum vorstellbar.
Die Relegationsteilnahme wird für die Mannschaft von Heiko Butscher allerdings immer wahrscheinlicher. Zu stabil präsentiert sich seit Wochen Mainz 05, die am Sonntag gegen Freiburg den VfL auf den Relegationsrang verdrängen könnten. Zu harmlos präsentieren sich die Bochumer seit Wochen. Seit acht Spielen sieglos, nur acht Treffer bei 19 Gegentoren. Die Bilanz ist erschreckend. Erschreckender ist nur, wie wenig dem VfL Bochum nach vorn einfällt. Zwar halten die Bochumer in vielen Partien gut mit, waren gegen Wolfsburg sogar die bessere zweier schwacher Mannschaften. Zwingend wurden Philipp Hofmann, Takuma Asano und Co. nie. Wie so häufig in dieser Saison.
Kleiner Lichtblick am Samstagabend: Union Berlin ist nach der derben Klatsche gegen den FC Bayern noch in Reichweite, muss noch sowohl gegen Bochum und Köln ran. Die anderen Konkurrenten dürften derweil enteilt sein. Unten geht es längst nicht mehr um spielerische Qualität. Es geht um die besseren Nerven. Und wenn es danach geht, scheint klar: Darmstadt und Köln steigen ab, Bochum muss in die Relegation.