Wolfsburg. Der VfL Bochum verliert beim VfL Wolfsburg mit 0:1 und muss immer mehr um den direkten Klassenerhalt bangen. Eine bittere Pleite.
Die Relegationsteilnahme des VfL Bochum wird immer wahrscheinlicher. Im als „Big-Point-Spiel“ ausgerufenen Duell beim VfL Wolfsburg verlor die Mannschaft von Heiko Butscher am Samstagnachmittag mit 0:1 (0:1). Damit entfernt sich nicht nur ein direkter Konkurrent wieder etwas aus der Abstiegszone, auch Mainz 05 könnte am Sonntag an den Bochumer vorbeiziehen und sie auf den Relegationsrang rutschen lassen.
+++ VfL Bochum: Offensive zu harmlos - die Noten zum Spiel +++
Kaum jemand, der am Samstag den Weg ins Stadion am Mittellandkanal gefunden hatte, dürfte von einem hochklassigen Fußball-Spiel geträumt haben. Und so verwunderte es auch nicht, was der VfL Wolfsburg und der VfL Bochum am Samstagnachmittag auf dem Platz anboten. Die Hausherren starteten zwar gut und Ridle Baku kam schon nach drei Minuten zum Abschluss. Danach kam aber wenig von der Mannschaft von Ralph Hasenhüttl. Aber auch die Bochumer konnten so richtige Gefahr nicht erzeugen.
Asano lässt erneut gute Chance liegen
Viel spielte sich in der ersten Halbzeit im Mittelfeld ab, einen echten Spielfluss kam kaum zu stande. Es war viel Kampf und Krampf - kreativ agierten beide Mannschaften nicht. Und es dauerte bis zur 28. Minute, bis der VfL Bochum erstmals vor das Tor der Wolfsburger kam. Philipp Hofmann gewann im Zentrum den Ball und plötzlich war Raum da für Felix Passlack. Der sah den mitgelaufenen Osterhage. Aber der Mittelfeldspieler, der im Sommer zum SC Freiburg wechseln wird, schoss weit am Tor vorbei.
Es war nun aber eine Phase, in der die Bochumer mehr Zugriff auf die Partie hatten und viele Standards herausholten. Einer davon wurde richtige gefährlich. In der 32. Minute schlug Kevin Stöger den Ball in den Strafraum der Hausherren, Hofmann blockte einen Wolfsburger Spieler und Takuma Asano tauchte plötzlich frei vor Pavao Pervan. Der Ersatzkeeper der Niedersachsen, der den verletzten Koen Casteels ersetzte, blieb aber cool und konnte in höchster Not klären.
Sechs Minuten später war der Ball dann im Tor und Bochum jubelte bereits. Nach einem weiteren Stöger-Standard hatte Osterhage den Ball unter das Netz gedroschen, stand bei dem Kopfball von Bernardo aber klar im Abseits. Der Treffer wurde nach Einsatz des Videobeweises wieder aberkannt. Auf der anderen Seite zählte in der 43. Minute dann aber ein Treffer. Nach einem langen Abschlag von Pervan gab Wolfsburgs Tiago Tomas den Ball noch nicht verloren und brachte damit die gesamte Bochumer Defensive in Bedrängnis. Bernardo, Osterhage und Erhan Masovic bekamen den Ball nicht weg und nach einer Verkettung unglücklicher Abpraller landete der Ball schlussendlich bei Jonas Wind, der trocken ins lange Ecke zur Wolfsburger Führung abzog.
VfL Bochum kommt kaum gefährlich vor das Tor
Wieder einmal kassierte der VfL Bochum also einen kuriosen Gegentreffer, wieder einmal rannte die Mannschaft einem Rückstand hinterher. Für die Mission Ausgleichstreffer brachte Heiko Butscher nach der Pause den schnellen Christopher Antwi-Adjei für Takuma Asano. Doch erst einmal wurde es vor dem Tor von Riemann gefährlich, weil Tomas vollkommen freistehend im Bochumer Strafraum zu Schuss kam. Der Portugiese war davon aber offenbar genauso überrascht wie die Bochumer und schoss direkt in die Arme des Keepers.
Die Gäste ließen sich davon aber nicht schocken und waren in einem schwachen Spiel die besseren Akteure auf dem Platz. Zwingend wurden sie aber nicht. Nach einer Ecke in der 62. Minuten gab es Getümmel im Fünfer der Wolfsburger. Aber Bernardo kam nicht zum Abschluss, zu viele Beine standen im Weg, sodass Maxence Lacroix schließlich klären konnte. Wolfsburg selbst fiel wenig ein und scheiterte am eigenen Unvermögen. Der eingwechselte Kevin Behrens vergaß den Ball beim Konter, weil Bochum aber nicht konsequent genug war, kam Amin Sarr zum Abschluss (67.). Riemann war aber da.
Die größte Chance in einem mauen zweiten Durchgang hatte VfL-Stürmer Hofmann, der bei einer maßgenauen Flanke von Stöger in den Strafraum aber leicht gestört wurde und somit eine große Kopfballchance liegen ließ. Auch die offensiven Wechsel brachten den Bochumern wenig ein. Akzente konnten weder Maximilian Wittek noch Lukas Daschner setzen. Besonders bitter: Osterhage und Antwi-Adjei holten sich die fünfte Gelbe Karte ab und fehlen nächste Woche gesperrt. So bleibt das Positivste aus Bochumer Sicht, dass der 1. FC Köln im Parallelspiel gegen Darmstadt 98 verlor und der Vorsprung auf den direkten Abstiegsplatz weiterhin bei fünf Punkten bleibt.