Bochum. Der Vorsprung des VfL Bochum auf einen Abstiegsplatz ist noch groß. Das direkte Duell gegen Mainz 05 am Samstag ist richtungsweisend.
Natürlich gibt es auch in der Bundesliga-Partie zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem VfL Bochum am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, Sky) nur drei Punkte zu vergeben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass für solche Partien der Begriff Sechs-Punkte-Spiel erfunden wurde. Noch trennen beide Klubs in der Tabelle neun Zähler. Der Abstand auf den Tabellen-17. bleibt für den VfL seit Wochen konstant. Auch der Abstand auf den Relegationsrang, den der 1. FC Köln belegt, ist noch groß. Das liegt vor allem daran, dass Mainz mit nur zwei Siegen in dieser Saison sogar weniger Bundesligisten geschlagen hat, als der DFB-Pokal-Halbfinalist 1. FC Saarbrücken. Aber es liegt auch daran, dass der VfL Bochum die Schwäche der Rheinhessen bislang nicht ausnutzen konnte und selbst nach dem überraschenden Erfolg gegen den FC Bayern München (3:2) nicht mehr richtig in Gang kommt.
Trotz der drei Niederlagen in Serie gegen Borussia Mönchengladbach, RB Leipzig und den SC Freiburg ist der VfL Bochum in einer komfortablen Situation. „Grundsätzlich hat sich unsere Situation 2024 nicht verändert“, stellte VfL-Trainer Thomas Letsch richtigerweise fest. So ist die Stimmung rund um die Castroper Straße vor dem richtungsweisenden Spiel angespannt, aber nicht ermst. Alle Beteiligten wissen, dass sie sich eine Niederlage in Mainz zu Beginn der Wochen der Wahrheit nicht erlauben dürfen. Sie wissen aber auch, wie groß die Chance ist, mit einem Sieg einen entscheidenden Schritt in Richtung Klassenerhalt zu gehen. Zwölf Punkte Vorsprung bei dann noch acht zu spielenden Partien wären durchaus ein komfortables Polster. Sechs Punkte hingegen könnten die Zitterspiele beginnen lassen.
VfL Bochum: Letsch spürt keine Verunsicherung
Thomas Letsch gibt sich dieser Tage betont gelassen. „Es ist keine Verunsicherung zu spüren, keiner zweifelt“, sagte er unter der Woche auf der Pressekonferenz. „Wir sind absolut optimistisch. Wir sind von dem überzeugt, was wir machern, in der Mannschaft stimmt es. Wir wollen unbedingt mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause, damit der Abstand bleibt.“
Nach der Länderspielpause hat der VfL Bochum dann nämlich die Chance, sich endgültig aller Abstiegssorgen zu entledigen. Die Partien gegen Darmstadt 98, den 1. FC Köln und den 1. FC Heidenheim gelten allesamt als machbar. Sie bergen aber auch die Gefahr, dass der VfL urplötzlich nach einer durchaus anständigen Saison auf einem Abstiegsplatz steht. Die Hinrunde dürfte aber Hoffnung machen: Gegen die vier kommenden Gegner gab es insgesamt sechs Punkte, kein Spiel wurde verloren.
Aber Mainz 05 hat noch lange nicht aufgegeben. Hört man sich im Umfeld der Rheinhessen um, ist purer Optimismus zu spüren. Fast alle glauben noch daran, dass der Klassenerhalt geschafft werden kann. Was sie auch gefährlich für Bochum macht. Die Mainzer attackieren hoch, sind stark im Eins-gegen-Eins und haben im Winter mit Nadiem Amiri einen echten Top-Transfer gelandet. „Wir müssen nicht vor Ehrfurcht erstarren“, sagte Letsch trotzig. „Wir haben immer noch dieses Polster, aber natürlich geht es darum, schleunigst wieder anzufangen zu punkten.“ Dafür trifft es sich gut, dass Patrick Osterhage und damit zumindest ein wichtiger Spieler beim VfL zurückkehrt.