Bochum. Beim VfL Bochum steht ein Kader-Umbruch ins Haus. Für Sportdirektor Marc Lettau eine Chance, vor allem die Offensive zu verstärken.
Nein, noch hat der VfL Bochum den Klassenerhalt nicht sicher. Es deutet vor den kommenden Wochen, in denen es vornehmlich gegen direkte Konkurrenten geht, aber viel darauf hin, dass an der Castroper Straße ein viertes Jahr in Serie Bundesliga gespielt werden dürfte. Wenn die Mannschaft dieses Ziel erreicht, geht die Arbeit bei den Verantwortlichen aber erst richtig los. In diesem Sommer wird es wohl einen größeren Umbruch in der Mannschaft geben. VfL-Sportdirektor Marc Lettau hat dann die große Herausforderung vor sich, einen Kader zusammenzustellen, mit dem ein größerer Sprung gemacht werden könnte als bislang.
Ziel des VfL Bochum ist es, sich nachhaltig unter den besten 18 Klubs der Liga zu etablieren und die Lücke zu Konkurrenten wie den FC Augsburg zu schließen. Dass dies die zu erwartenden Abgänge von Takuma Asano und Kevin Stöger nicht leichter machen, ist klar. Zumal weitere Verträge auslaufen und ein Leihspieler wie Keven Schlotterbeck durch seine starken Leistungen immer teurer werden. Lettau und Co. müssen kreativ arbeiten in diesen Tagen. Verträge werden bekanntlich nicht erst im Sommer ausgehandelt. Dabei dürfte es derzeit vor allem um die Besetzung der Offensive gehen. Der fehlt nämlich die Durchschlagskraft.
VfL Bochum: Echter Goalgetter fehlt
Asano wird schwer zu halten sein, Goncalo Paciencia wird den Verein wieder verlassen. Philipp Hofmann spielt bislang keine gute Saison und Moritz Broschinski braucht noch Zeit. Dem VfL fehlt ein Spieler, der auf Bundesliga-Niveau eine gewisse Zahl an Toren garantiert, es fehlt zudem an Kreativität und der einen oder anderen Einzelleistung. Die Offensive muss für ein viertes Jahr Bundesliga in der Spitze breiter und vielfältiger aufgestellt werden. Lukas Daschner und Moritz Kwarteng werden im zweiten Bundesliga-Jahr deutlich mehr zeigen müssen. Der Grieche Georgios Masouras könnte ein Puzzleteil werden. Doch ein echter Stoßstürmer, ein Goalgetter, ist er nicht.
Insgesamt wird der VfL Bochum den Kader wohl etwas verkleinern. Spitze statt Breite muss beim Umbruch die Devise lauten. Aktuell stehen viele Spieler mit ähnlichem Niveau im Kader. Doch ein, zwei echte Unterschiedsspieler braucht ein Bundesligist. Das zeigen Beispiele wie Augsburg (Ermedin Demirovic) und Heidenheim (Jan-Niklas Beste) deutlich. Das wird auch Lettau wissen.