Bochum. Der VfL Bochum kassiert gegen den SC Freiburg seine dritte Niederlage in Serie. Erneut standen Schiedsrichter-Entscheidungen im Fokus.
Das Positive aus Sicht des VfL Bochum vorweg: in dieser Saison finden keine Spiele mehr gegen den SC Freiburg statt. Nach der Pleite im Hinspiel, die von großen Diskussionen um den Schiedsrichter begleitet wurde, verlor der VfL Bochum auch das Heimspiel gegen die Breisgauer. Und wieder wird nach der 1:2-Niederlage, die dritte Pleite in Serie für die Mannschaft von Thomas Letsch, über den Unparteiischen gesprochen werden.
Zwei Szenen aus der ersten Halbzeit werden dabei besonders im Fokus stehen. In der 27. Minute gewannen Moritz Broschinski und Geburtstagskind Anthony Losilla in Co-Produktion den Ball und es ging direkt in den Strafraum. Asano scheiterte aber zunächst. Kurz darauf flog der Ball erneut in den Sechszehner und Kiliann Sildillia war mit der linken Hand und dem Kopf am Ball. Zweifelsfrei war dabei nicht zu erkennen, ob ein strafbares Vergehen vorlag. Statt Elfmeter entschied Schiedsrichter Marco Fritz daher nur auf Ecke für den VfL.
VfL Bochum: Foul an Broschinski wird nicht geahndet
In der 39. Minute handelte sich Fritz erneut den Unmut der Bochumer ein. Nationalspieler Matthias Ginter riss Broschinski im Strafraum zu Boden, der Arm war klar und lange um den Bochumer Stürmer gelegt. Doch erneut ließ Fritz weiterspielen. Der Videobeweis schaltete sich offenbar nicht ein, auch eine Kontrolle am Bildschirm im Stadion fand nicht statt. Die Bochumer Fans quittierten diese Entscheidung mit lauten „Schieber“-Rufen.
Die dritte Niederlage in Folge aber auf diese strittigen Entscheidungen zu reduzieren, wäre falsch. Freiburg spielte in Bochum trotz des Europa-League-Auftritts unter der Woche diszipliniert und abgeklärt. In der Defensive ließ die Mannschaft von Christian Streich wenig anbrennen - und setzte selbst starke Akzente. So wie beim Führungstreffer durch Maximilian Eggestein (36.). Nach einem Einwurf konnte Schlotterbeck zunächst eine Sildillia-Flanke aus der Gefahrenzone köpfen, der Außenverteidiger durfte sich aber noch einmal probieren. Im Strafraum verlor erst Ivan Ordets sein Kopfball-Duell gegen Christian Günter, dann war Eggestein schneller gegen Freiburg-Leihgabe Keven Schlotterbeck. Vom Innenpfosten sprang der Ball zur Führung ins Tor.
Die kam etwas aus dem Nichts, das Spiel fand vornehmlich im Mittelfeld statt und der VfL hatte dabei die besseren Offensivaktionen. Schlotterbeck prüfte nach 13 Minuten Noah Atubolu. Und auch in der 35. Minute kamen die Hausherren gut vor das Tor. Nach einem Angriff über die linke Seite zog Bernardo ab, sein Schuss wurde aber von Ginter geblockt. In der Mitte verpasst Broschinski den Ball mit seinem langen Ball knapp und ärgerte sich zurecht. Ordets (43.) und Kevin Stöger - nach einer butterweichen Flanke von Tim Oermann - hatten gute Kopballgelegenheiten (45.).
Ex-Bochumer Gregoritsch trifft zum 2:0 für Freiburg
So ging der VfL Bochum, dessen Fans vor dem Anpfiff eine Choreografie zu Ehren des Standorts an der Castroper Straße präsentierten, mit einem Rückstand in die Pause. In der musste Letsch verletzungsbedingt Oermann vom Platz nehmen (Philipp Hofmann kam), wodurch Masovic auf die rechte Verteidigerposition rutschte. Über diese Seite griff Freiburg nun an. Roland Sallai setzte sich in einem Duell gegen Ordets durch und wurde dann nicht mehr attackiert. Der Freiburger sah Doan, der butterweich auf den Ex-Bochumer Michael Gregoritsch flanken konnte. Dieser traf wie schon unter der Woche in der Europa League gegen West Ham - 2:0 für die Gäste.
Letsch ging nun ins Risiko, tauschte sein Offensivpersonal und brachte Lukas Daschner und Goncalo Paciencia für Philipp Förster und Moritz Broschinski. Es war aber eine Stöger-Ecke, die Bochum zum Anschlusstreffer verhalf. Ordets gewann am kurzen Pfosten sein Kopfballduell und nickte zum 1:2 ein. Die Fans im Ruhrstadion witterten nun wieder eine Aufholjagd und hofften wohl auch darauf, dass die Freiburger Kräfte zwischen den beiden Europapokal-Spielen schwinden würden. Bochum kam zwar tatsächlich immer wieder vors Tor, ohne dabei aber wirklich zwingend zu werden. Ein Kopfball von Schlotterbeck (90.) war noch die beste Möglichkeit. So bleibt der SC Freiburg der Angstgegner für Letsch, der weder gegen die Amateure noch gegen die Profis bislang gewinnen konnte.