Bochum. Ohne Takuma Asano fehlt dem VfL Bochum das gewisse Etwas in der Offensive. Zwei potenzielle Ersatzspieler sind nicht stark genug.

Am Freitagmittag war Thomas Letsch voll des Lobes. „Momo hat eine fantastische Trainingswoche hinter sich“, sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum über seinen Offensivspieler Moritz-Broni Kwarteng, mit dem er Anfang der Woche noch ein Gespräch geführt habe. „Er hat gezeigt, dass er spielen will“, so Letsch.

Dass der 25-Jährige an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) zum Rückrundenauftakt gegen den VfB Stuttgart zu Spielbeginn aber tatsächlich auf dem Platz des Ruhrstadions stehen wird, das wäre eher überraschend. In sechs Partien sammelte er bislang nur 160 Spielminuten seit seinem Wechsel vom 1. FC Magdeburg ins Ruhrgebiet. Die vermeintliche Chance auf Startelf-Einsätze durch die Asien-Cup-Teilnahme von Takuma Asano, der am Freitag bei der Niederlage gegen den Irak in Japans Startelf stand, ist offenbar keine reelle. „Es fehlte bislang noch die Konstanz, er ist daher der Herausforderer“, sagte Letsch.

Kritik an Kwarteng: Lässt sich zu leicht abkochen

Die Leistungen Kwartengs, der zu Saisonbeginn lange aufgrund einer Schambeintzündung fehlte, sind noch nicht durchgängig auf Bundesliga-Niveau. Den Verantwortlichen war zwar klar, dass er Anpassungszeit brauche, um den Leistungssprung von der 2. Bundesliga in die Bundesliga zu packen. Doch vom Kopf ist Kwarteng noch nicht schnell genug für die Ansprüche in der Beletage des deutschen Fußballs. Die Kritik: Er lasse sich zu leicht abkochen, schalte nicht schnell genug um.

Der eine fehlt, der andere muss sich hinten anstellen: Takuma Asano (l.) und Lukas Daschner (r.).
Der eine fehlt, der andere muss sich hinten anstellen: Takuma Asano (l.) und Lukas Daschner (r.). © Getty Images | Lars Baron

Dabei kämen die Qualitäten Kwartengs denen von Asano wohl am nächsten. Der Deutsch-Ghanaer ist solch ein „mobile Striker“, wie ihn Sportdirektor Marc Lettau in dieser Transferphase noch sucht. Er pendelt gern zwischen der rechten Außenbahn und dem Strafraum, hat einen guten Abschluss. Diese Qualitäten zeigt er aber zu selten. Auch Lukas Daschner, der zweite potenzielle Ersatzmann, kann die Position nicht gänzlich ausfüllen. Weshalb wohl gegen den VfB erneut der laufstarke Matus Bero in der Startelf stehen dürfte. Er sucht zwar die tiefen Läufe, ist aber - wie gegen Werder Bremen zu sehen war - nicht ein Spieler, der vor dem Tor eiskalt agiert.

VfL Bochum: Bero dürfte wohl erneut in der Startelf

Zum Plan von Letsch dürfte Bero aber wie kaum ein anderer passen, zumal der VfL Bochum seine Gegner auf die eigene linke Seite lenken will und die rechte Außenbahn bewusst vernachlässigt. Der Trainer des VfL Bochum deutete an, gegen den VfB einen defensiveren Ansatz zu wählen und auf Umschaltmomente zu setzen. Für die ist Kwarteng trotz einer guten Trainingswoche wohl noch keine Startelf-Option.