Bochum. Der VfL Bochum hat bereits 52 Gelbe Karten kassiert - Liga-Spitze. Gegen Stuttgart fehlt Gamboa, vier Stammkräften droht eine Sperre.

Man konnte trefflich streiten über die eine oder andere Gelbe Karte im intensiven Kampfspiel gegen Werder Bremen. Sechs Spieler des VfL Bochum sahen Gelb, fünf von Bremen. Nach dem 1:1 erwischte es noch Torwart Manuel Riemann und Bernardo, die ein Foulspiel Werders in der Entstehung des späten Ausgleichs monierten. Es waren die Gelben Karten Nummer 51 und 52 für den VfL Bochum in dieser Saison, das ist Liga-Spitze. Und hat Folgen.

Keven Schlotterbeck fehlte wegen einer Gelb-Sperre bereits in Hoffenheim, Kevin Stöger in Leverkusen, beide stehen mittlerweile bei sechs Gelben Karten. Unstrittig war die Verwarnung für Cristian Gamboa nach seiner missglückten Grätsche gegen Bremens Felix Agu gleich zu Beginn. Der Rechtsverteidiger fällt nun beim kommenden Heimspiel gegen Stuttgart am Samstag (20. Januar, 15.30 Uhr) nach seiner fünften Gelben Karte aus. Tim Oermann könnte ihn ersetzen, alternativ denkt Trainer Thomas Letsch über einen Einsatz von Felix Passlack nach.

News und Hintergründe zum VfL Bochum

Auch Torwart Riemann muss sich in der Rückrunde zügeln

Beschwerte sich bei Schiedsrichter Tobias Stieler nach dem 1:1 und sah seine dritte Gelbe Karte in dieser Saison: Torwart Manuel Riemann.
Beschwerte sich bei Schiedsrichter Tobias Stieler nach dem 1:1 und sah seine dritte Gelbe Karte in dieser Saison: Torwart Manuel Riemann. © Getty Images | Christof Koepsel

Eine Sperre droht nun gleich vier weiteren Stammkräften. Innenverteidiger Erhan Masovic sah bereits in Leverkusen seine vierte Verwarnung. Im Spiel gegen Bremen zeigte Schiedsrichter Tobias Stieler Kapitän Anthony Losilla, Mittelfeldmann und Ersatz-Rechtsaußen Matus Bero sowie Linksverteidiger Bernardo die Gelbe Karte. Bei einer Verwarnung im Spiel gegen Stuttgart würden sie das Derby bei Borussia Dortmund am Sonntag, 28. Januar (17.30 Uhr), verpassen.

Auch Torwart Riemann muss sich zügeln in der Rückrunde. Der emotionale Schlussmann steht nach seinen Verwarnungen in Freiburg, als er den Ball frustriert wegdrosch nach einer vermeintlichen Fehlentscheidung, und Hoffenheim wegen Meckerns nun bei drei Verwarnungen. Ein Ausfall der Nummer eins träfe den VfL besonders hart.

VfL-Trainer Letsch zur Kartenflut: Gute und schlechte Zeichen

Nach den sechs Gelben Karten gegen Bremen ist Bochum nach der Hinrunde die Nummer eins in der Liga bei der Zahl der Verwarnungen vor Mainz (50) und Darmstadt (46), einen Platzverweis (Gelb-Rot oder Rot) gab es aber noch nicht. Der VfB Stuttgart liegt mit erst 24 Gelben Karten auf Position 15.

VfL-Trainer Thomas Letsch will auf Nachfrage dieser Redaktion die Flut an Gelben Karten gegen den VfL „weder als gutes noch als schlechtes Zeichen werten“. Er sieht ein Pro und Contra. „Unsere Anzahl an Gelben Karte kann man als gutes Zeichen auslegen, weil wir aggressiv spielen. Man kann es auch als schlechtes Zeichen so interpretieren, dass wir zu spät kommen. Oft aber sind Gelbe Karten auch Auslegungssache.“