Kiel. Schalke 04 bleibt in Abstiegsgefahr, die Leistung beim 0:1 in Kiel wirft Fragen auf. Liegt das an Trainer Karel Geraerts?
Trotz des Negativtrends in der Rückrunde denkt der FC Schalke 04 nicht über einen weiteren Trainerwechsel nach. Sportdirektor Marc Wilmots sprach Trainer Karel Geraerts nach der schlechten Leistung und der 0:1 (0:0)-Niederlage beim Tabellenzweiten Holstein Kiel das Vertrauen aus. „Ein Trainerwechsel ist für mich kein Thema. Das Wichtigste für mich ist Kontinuität. Schalke 04 hat schon oft genug den Trainer gewechselt. Karel macht eine gute Arbeit, ich bin bei jedem Training dabei. Wir haben kein Trainerproblem“, sagte Wilmots. Was er nicht sagte, aber wohl gemeint haben dürfte: Die Kaderplanung im Sommer 2023 war zu schlecht, die Profis sind nicht stark genug.
Geraerts hatte das Amt des Schalke-Trainers am 6. Oktober von Thomas Reis übernommen. Seine Bilanz ist durchschnittlich. Von zwölf Zweitligaspielen gewann Schalke fünf, eins endete unentschieden, sechs mit einer Niederlage. Dazu kommt das Pokal-Aus beim Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli (1:2 nach Verlängerung). Die Hoffnung, dass es Geraerts gelingt, die in Abstiegsgefahr geratenen Schalker wenigstens ins Mittelfeld zu führen, hat sich bisher nicht erfüllt. Im Gegenteil: Nach der Niederlage im hohen Norden beträgt der Vorsprung vor den direkten Abstiegsplätzen nur noch zwei Punkte. Die Existenzangst ist größer als je zuvor.
Schalke-Trainer Geraerts: „Wir brauchen Konstanz“
Im Gegensatz zu seinen ersten Wochen hatte Geraerts im Winter drei Wochen lang Zeit, mit dem ganzen Kader in der Vorbereitung zu arbeiten. Zudem sind inzwischen fast alle Spieler fit, eine lange Verletztenliste taugt nicht mehr als Ausrede. Dennoch verlor Schalke drei der vier Spiele im Jahr 2024, zwei davon nach unterirdisch schwachen Leistungen – vor der Kiel-Pleite hatte sich S04 auch in Kaiserslautern (1:4) fast wehrlos ergeben.
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Was für Geraerts spricht: Er kann nichts für die mangelhafte Kaderplanung und dass er auch in der Winter-Transferperiode nicht die gewünschten Ad-hoc-Verstärkungen bekam, sondern nur zwei Profis, die noch Zeit benötigen, um ihr Top-Niveau zu erreichen (Darko Churlinov, Brandon Soppy). Ausprobiert hat der 42 Jahre alte Belgier genug – viele Spieler bekamen beispielsweise eine Startelf-Chance. Außerdem: Es gab Strategien mit Dreier- und Viererabwehr, Einzelgespräche, Video-Analysen, laute Pausenansprachen, leise Pausenansprachen. Doch was fehlt?
Geraerts formuliert es selbst so: „Wir brauchen einfach Konstanz.“ Aufgeben will er selbst nicht: „Wir können jetzt nicht aufhören, wir müssen weiterkämpfen. Es gibt viel, wofür es sich zu kämpfen lohnt.“ Er selbst will mit gutem Beispiel vorangehen – und darf das auch.
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