Gelsenkirchen. Eng war‘s, umkämpft, nicht immer schön - aber Schalke 04 hielt dem Druck stand und besiegte Eintracht Braunschweig mit 1:0 (0:0).
Schön war das nicht, was der FC Schalke 04 im Zweitliga-Kellerduell gegen Eintracht Braunschweig zeigte, aber die Königsblauen hielten dem großen Tabellen-Druck stand und gewannen durch ein Tor von Kenan Karaman in der 61. Minute glücklich mit 1:0 (0:0). Der Sturz auf einen direkten Abstiegsplatz blieb Schalke durch den Zittersieg erspart, sogar der Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld ist wieder hergestellt.
Schalke - Braunschweig: Alle Artikel im Überblick
- Schalke jubelt dank Karaman - 1:0 im Kellerkrimi
- Schalke-Noten: Karaman erfüllt seinen Job - Müller sicher
- Schalke: Müller nach erfolgreicher Rückkehr - „Gänsehaut bekommen“
- Schalke: Der Ticker gegen Braunschweig in der Nachlese
- Schalke: So begründet Karel Geraerts den Torwartwechsel
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- Schalke: „Das ist scheiße“ - was Kaminsi ärgert
Schalkes Trainer Karel Geraerts reagierte auf die 1:4-Blamage in Kaiserslautern mit zahlreichen Änderungen. Er sortierte das Team im 4-2-2-2-System an und tauschte sechs Spieler in der Startformation aus. Marius Müller, Ron Schallenberg, Blendi Idrizi, Darko Churlinov, Marcin Kaminski und Henning Matriciani ersetzten Ralf Fährmann, Timo Baumgartl, Tobias Mohr, Keke Topp (alle Bank), Cedric Brunner (Gelb-Sperre) und Lino Tempelmann (Tribüne). Vor allem die Torwart-Entscheidung hatten die Schalker mit Spannung erwartet - sie begrüßten Müller bei seinem Comeback nach vier Monaten Verletzungspause mit viel Applaus.
+++ Schalke-Noten: Karaman erfüllt seinen Job - Müller sicher +++
Die Braunschweiger kamen nach vier Siegen in Folge mit viel Selbstvertrauen. „Wer hätte im November gedacht, dass wir jetzt gleichauf sind“, sagte Trainer Daniel Scherning vor dem Spiel. Stimmt - im November galt Schalke nach dem Trainerwechsel immer noch als Kandidat für eine Aufholjagd in der Rückrunde Richtung Aufstieg, Braunschweig war bereits abgeschlagen.
Das Selbstvertrauen war den Braunschweigern vor 61.219 Zuschauern anzumerken, sie kombinierten zu Beginn flott und bekamen zwei Chancen. In der zweiten Minute flog ein Querpass von Johan Gomez an allen im Strafraum vorbei. Nach einer Viertelstunde hob Kaminski eine Abseitsposition auf, zwei Braunschweiger rannten allein auf Müller zu. Nach einem Querpass von Ryan Philippe erwischte der Schalker Derry John Murkin den Ball vor dem einschussbereiten Fabio Kaufmann.
Die Schalker übernahmen danach die Spielkontrolle, kamen in der ersten Hälfte auf 62 Prozent Ballbesitz. Aus dieser Überlegenheit machten sie aber viel zu wenig. Alle Kombinationen liefen über Spielmacher Paul Seguin - der hatte in seinen Aktionen Licht und Schatten. Mit einer Freistoßflanke auf Kaminski leitete Seguin die erste Chance ein (20.). Danach erarbeitete sich Schalke nur noch eine weitere Chance: Kenan Karaman kam im Strafraum glücklich an den Ball und schoss ihn an die Latte (34.). Es war Schalkes vierter Aluminiumtreffer im dritten Rückrundenspiel. Ohne weitere Höhepunkte ging die langweilige erste Hälfte zu Ende, beim Pausenpfiff gab es vereinzelte Pfiffe. Einsatzbereitschaft war den Königsblauen nicht abzusprechen, in vielen Situationen fehlten aber Mut, Entschlossenheit und Spielverständnis. Die rund mitgereisten 6000 Eintracht-Fans applaudierten - ohne große Mühe hatte ihre Mannschaft das 0:0 gehalten.
Schalke gegen Braunschweig: Am Ende eine Abwehrschlacht
Und es wurde für die Eintracht noch besser: Auch in der zweiten Hälfte zeigte sie zu Beginn den flotteren Fußball und kam erneut zu einer dicken Chance. In der 49. Minute stand Fabio Kaufmann im Strafraum ganz allein und bekam den Ball perfekt serviert - er versuchte einen Volleyschuss, traf den Ball aber nicht richtig. Glück für Schalke. Die Königsblauen ließen danach den Kopf hängen, ließen die Braunschweiger kombinieren, verloren die Spielkontrolle, die Fans wurden immer ruhiger. Die Stimmung drohte sogar zu kippen. Bis der starke Linksverteidiger Derry John Murkin einen simplen Pass auf Kenan Karaman spielte. Der Stürmer düpierte die Braunschweiger Abwehr und schob den Ball ins rechte Eck - 1:0, die Erlösung für S04.
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Für Sicherheit im eigenen Spiel sorgte dieser Treffer aber nicht. Die Schalker überließen Braunschweig danach den Ball, wurden immer passiver. Die S04-Fans begannen nun zu zittern, von Minute zu Minute wurde es mehr eine Abwehrschlacht. Die Braunschweiger erarbeiteten sich Ecken, flankten den Ball immer wieder in den Strafraum, alle Schalker zitterten um die drei Punkte, lediglich Torschütze Karaman (87.) und Bryan Lasme (90.) sorgten bei Kontern kurzzeitig für Entlastung. Nach vier Minuten Nachspielzeit hatten es die Schalker geschafft und feierten den Sieg überschwänglich.