Gelsenkirchen. Der 21-Jährige hat alles mitgemacht: Geplatzte Wechsel, Rückkehr, Verletzungen, internationalen Erfolg. S04-Traum lebt weiter. U23 gegen Düren.
Bleron Krasniqi hat bei Schalke 04 ein Jahr erlebt, das einer Achterbahnfahrt gleicht. Der U23-Stürmer kam im Juli nach einjähriger Leihe vom Berliner AK zurück nach Gelsenkirchen und wollte bei den Königsblauen eigentlich durchstarten. „Bleron hat nach seiner Rückkehr sehr viel Pech gehabt“, sagt Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel. Der 21-jährige Allrounder fiel schon nach der zweiten Trainingseinheit aus. „Ich habe mir im zweiten Training einen Innenbandriss zugezogen, bin dann zum Auswärtsspiel gegen Düren zurückgekommen. Eine Woche später habe ich mir links beide Außenbänder gerissen“, sagt Krasniqi.
Wieder kämpfte sich der Deutsch-Kosovare zurück und erzielte Mitte Oktober beim 4:0-Sieg in Velbert seinen ersten Saisontreffer. „Beim 1:1 gegen Fortuna Düsseldorfs U23 habe ich einen Elfmeter herausgeholt. Auch das war ein gutes Gefühl“, sagt er rückblickend. Krasniqi bekam durch die Nominierung für die U21-Auswahl des Kosovo zusätzliche Motivation. Im EM-Qualifikationsspiel gegen Bulgarien (2:2) kam er vor wenigen Tagen zu einem 45-minütigen Einsatz. Beim 3:1 gegen Israel stand er als Mittelfeldspieler in der Startelf und erzielte zwei Treffer.
Schalke 04 U23: Krasniqi kommt beim 0:0 in Bocholt als Stürmer zum Einsatz
In der Schalker Regionalliga-Mannschaft kam Bleron Krasniqi zuletzt beim starken Auftritt gegen Tabellenführer Bocholt (0:0) als Stürmer zum Einsatz. Auch deswegen, weil mit Pierre-Michel Lasogga (Schulter-Operation), dem erkrankten Nelson Amadin und Keke Topp (Profikader) mehrere Angreifer fehlten. „Wenn Pierre-Michel Lasogga einsatzfähig wäre, würde Bleron gar nicht so weit vorne spielen“, sagt Jakob Fimpel, „Bleron ist sehr vielseitig, er kann im Mittelfeld oder auch in der Defensive eingesetzt werden. Vorne ist er ein richtig guter Abschluss-Spieler – ganz gleich, ob er mit dem Fuß schießt oder köpft.“
Jakob Fimpel kennt Krasniqi schon seit der Jugend. Als das vielseitige Talent noch U14-Spieler war, durfte er mit Fimpels U15 bei einem Turnier mitmischen. „Ich habe seine Entwicklung auf Schalke ganz nah miterlebt“, sagt der Schalker Trainer, „fußballerisch war Bleron immer gut. Inzwischen hat er sich auch körperlich entwickelt. Das Jahr beim Berliner AK war für ihn nicht ganz einfach. Als junger Spieler ist es alleine in einer fremden Stadt nicht so leicht, aber Bleron hat dort richtig viel dazugelernt. Ich freue mich, dass er jetzt wieder fit ist und erhoffe mir für die Rückrunde noch einiges von ihm.“
Wechsel zum in die Schweiz nach St. Gallen geplatzt – dann in die Regionalliga Nordost
Der Grund, warum Krasniqi überhaupt in die Regionalliga-Nordost wechselte, war eine Art Schadensbegrenzung. Oder Stoff für eine Episode der Daily-Soap „gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Eigentlich war ein Wechsel zum Schweizer Profiklub FC St. Gallen schon weit fortgeschritten. Krasniqi, der bei Schalke vor zwei Jahren auch die Profi-Perspektive hatte, wollte das Schweiz-Abenteuer eingehen. „Dann ist das Ganze doch noch geplatzt. Ich hatte danach Kontakt zu Union Berlin. Ich sollte zu Union wechseln und von dort nach Oldenburg verliehen werden. Auch das lief letztlich schief, so dass ich ohne Verein gewesen bin. Ich habe dann mit Jakob Fimpel telefoniert, der allerdings seine Kaderplanung mit der Schalker U23 schon abgeschlossen hatte. Trotzdem hat mich Schalke zurückgeholt – und gesagt, dass sie mich zunächst verleihen werden. Dann kam das Interesse des Berliner AK. Ich habe das dann gemacht“, sagt Krasniqi.
Doch sein Herz schlägt seit der Kindheit königsblau. „Ich wohne in Iserlohn und fahre jeden Tag 150 Kilometer hin und zurück zum Training. Ich träume davon, eines Tages für die Schalker Profis aufzulaufen“, sagt Krasniqi. Am Samstag (14 Uhr, Parkstadion) geht es für ihn und das U23-Team noch mit dem Alltag weiter. Der 1. FC Düren kommt zum Rückrundenspiel nach Gelsenkirchen. „Wir wollen das letzte Heimspiel in diesem Jahr mit drei Punkten abschließen“, sagt der 21-Jährige kämpferisch. Bei Düren ragt allerdings mit Kevin Goden (zwölf Tore, sechs Vorlagen) ein Mann heraus. „Er ist schon stark in seinen Situationen, bringt körperliche Präsenz und Geschwindigkeit mit, macht die tiefen Läufe. Düren hat insgesamt richtig gute Fußballer und sehr robuste Spieler. Sie machen es gut.“ Im Hinspiel trennten sich beide Teams 2:2 – Joey Müller erzielte für Schalke mit einem Traumtor den Ausgleich.
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Schalkes U23 holt das Ahlen-Spiel am 13. Dezember nach
Für Schalkes U23 geht es nach dem Heimspiel gegen Düren in die Verlängerung. Am Mittwoch, 13. Dezember, steigt um 19.30 Uhr das Nachholspiel bei RW Ahlen. „Eigentlich war die Partie für den 16. Dezember angesetzt, aber wir haben uns dann auf einen früheren Termin geeinigt. So können unsere Spieler eher in den Urlaub und zu ihren Familien“, sagt Schalkes U23-Trainer Jakob Fimpel.
In den Jugend-Bundesligen spielen die Schalkerteams an diesem Samstag auswärts (Anstoß jeweils 11 Uhr). Die U19 von Trainer Norbert Elgert tritt in der A-Jugend-Bundesliga bei Arminia Bielefeld an, die U17 von Trainer Thomas Bertels beim 1. FC Köln