Gelsenkirchen. Falsch beraten und negativ beeinflusst? Der Bruch zwischen seinem Sohn und dem DFB tut Mustafa Özil bis heute weh. Er hofft auf eine Versöhnung.

Er spielte einst in der Jugend für Rot-Weiss Essen, wurde im Trikot des FC Schalke 04 zum Bundesliga-Star, spielte für Real Madrid und wurde 2014 Weltmeister: Mesut Özil war einst eines der größten Aushängeschilder Fußball-Deutschlands, doch die WM 2018 änderte alles. Özils Vater hadert noch immer mit dem unrühmlichen Nationalmannschafts-Aus seines Sohnes und hofft auf eine Versöhnung mit dem Deutschen Fußball-Bund. „Mein großer Wunsch wäre es, dass er zum Beispiel eines Tages für den DFB arbeitet, im Team-Management oder in irgendeiner beratenden Funktion wie etwa Ausländer-Integration“, sagte Mustafa Özil der Sport-Bild. Sein Sohn stehe noch immer für eine „gelungene Integration“.

Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft im Jahr 2018 sieht Vater Mustafa weiter kritisch. „Man kann einen Schlussstrich ziehen, aber immer mit Anstand – und man lässt sich einen Türspalt offen. Ich hätte alle Reporter zu einer Live-Pressekonferenz eingeladen und es vernünftig beendet - und nicht über Twitter. Was soll das?“, sagte er. „Mesuts Karriere durfte so nicht enden. Ich akzeptiere es bis heute nicht. Ich bin traurig und enttäuscht. Es tut mir weh.“

Rücktritt nach WM-Aus

Vor der Weltmeisterschaft 2018 hatte Mesut Özil mit einem scharf kritisierten Foto an der Seite von Präsident Recep Tayyip Erdogan, Trauzeuge des heute 35-Jährigen, für Wirbel gesorgt. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus und massiven Anfeindungen trat der Weltmeister von 2014 im Anschluss an das Turnier aus dem DFB-Team zurück.

Mustafa Özil, der seinen Sohn bis 2013 selbst gemanagt hatte, ärgern die Umstände bis heute. „Mesut wurde von seinem Umfeld beeinflusst. Das war nicht gut für ihn. Man kann nicht sagen, Deutschland ist ausländerfeindlich, das Land, in dem er geboren wurde, hätte ihm keine Chance gegeben. Solche Äußerungen kommen nicht von ihm, das ist er nicht. Ehrlich: Ich habe das Gefühl, dass Mesut auch ausgenutzt wurde“, sagte er.

Özil, zuletzt bei Basaksehir Istanbul unter Vertrag, hatte im vergangenen März mit 34 Jahren seine aktive Karriere mit sofortiger Wirkung beendet. (fs/sid)

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