Braunschweig. Schalke verliert auch das zweite Auswärtsspiel der neuen Zweitliga-Saison. Trainer Thomas Reis kündigt Konsequenzen für das nächste Spiel an.
Niedergeschlagen schlich Simon Terodde vom Platz, eine Viertelstunde war das Zweitligaspiel des FC Schalke 04 bei Eintracht Braunschweig bereits beendet. 0:1 (0:1) hatten die Königsblauen verdient verloren. Zwei Niederlagen aus drei Spielen – der Start ist missraten. Schockierend war das, was Schalke in Braunschweig vor allem in der ersten Halbzeit gezeigt hatte. Darauf angesprochen, überlegte Terodde kurz: „Der Trainer hätte zur Pause alle Spieler auswechseln können. Viel schlechter können wir nicht spielen. Das war von allen nicht ausreichend.“
Schalke-Kapitän Simon Terodde schlägt Alarm
Und mit dieser schonungslosen Selbstkritik stand Terodde nicht allein. „Was das Zweikampfverhalten angeht hat alles gefehlt. Da sollte der Letzte gemerkt haben, was in der Zweiten Liga zusätzlich gefragt ist – du kannst Situationen nicht nur spielerisch lösen“, sagte Trainer Thomas Reis. Mittelfeldspieler Ron Schallenberg sagte niedergeschlagen: „Ich kann mir die erste Halbzeit nicht erklären.“ Und auch Abwehrchef Timo Baumgartl war bedient: „Wir hatten in der ersten Halbzeit mit Ball keine Lösungen, das war zu wenig, das ist nicht unser Anspruch.“
Nur drei Torschüsse brachten die Königsblauen vor der Pause zustande, verloren gegen die engagierten Braunschweiger vor 21.800 Zuschauern jedes entscheidende Kopfballduell. Die Eintracht erarbeitete sich etliche Chancen, das Tor des Tages entsprang aber einem bösen Schalker Schnitzer. Nach einem vermeidbaren Fehlpass im Spielaufbau von Niklas Tauer reagierte die Eintracht, Fabio Kaufmann nutzte den Konter (21.).
In der zweiten Hälfte wurde Schalkes Leistung besser – aber an diesem Nachmittag ging alles schief: Soichiro Kozuki vergab die beste Chance aus dem Spiel heraus (46.), der Video-Assistent erkannte ein Terodde-Tor ab (55., Abseits) und Thomas Ouwejan traf die Latte (68.). Zudem verletzten sich Kenan Karaman und Dominick Drexler. Als der Braunschweiger Brian Behrendt Gelb-Rot sah (90.+6) sah, war das Spiel bereits gelaufen.
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Weiter geht es für die Schalker am Freitag (18.30 Uhr/Sky) gegen Holstein Kiel – heute haben sie frei, danach bleiben Reis nur drei Trainingstage, um die Fehler aufzuarbeiten. „Wir werden in der Videoanalyse klar zeigen, dass wir zu weit weg von den Gegenspielern standen. Die Räume, die wir angeboten haben, waren zu groß“, sagte Reis. Seine Unzufriedenheit werde er auch in der Startaufstellung zeigen.
Schalke: Erinnerung an das Aufstiegsjahr
Es erinnerte vieles an ein Spiel vor fast genau zwei Jahren. Am vierten Spieltag der Aufstiegssaison ging Schalke bei Jahn Regensburg mit 1:4 unter, da klang die Selbstkritik ähnlich. Damals schaffte Schalke die Wende – diesmal auch?