Gelsenkirchen. . Timo Baumgartl soll gegen Kaiserslautern die Schalke-Defensive stabilisieren. Hier erklärt der Verteidiger, warum er sich für den S04 entschieden hat.
Schon mehrfach hat Timo Baumgartl in der Gelsenkirchener Arena gespielt. Bislang ausschließlich als Gast. „Meist wurde ich hier ein bisschen schlechter empfangen, auch mal beleidigt“, sagt er und lacht. „Aber die Stimmung hier ist unfassbar.“ Schon am Samstag (20.30 Uhr/Sky und Sport1) wird der 27 Jahre alte Verteidiger erstmals als Profi von Schalke 04 in der Arena spielen, wenn das Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern ansteht.
Es gilt als sicher, dass der Neuzugang (kam ablösefrei von PSV Eindhoven) direkt in der Startelf stehen wird. Denn Schalke hat Großes mit dem erfahrenen Defensivmann (119 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart und Union Berlin) vor. Baumgartl soll die zum Liga-Auftakt in Hamburg (3:5) so wacklige Defensive stabilisieren und eine Führungsrolle im Team einnehmen. Weil er sowohl im Zweikampf als auch im Spielaufbau stark ist – und eine beeindruckende Persönlichkeit mitbringt.
Schalke-Neuzugang Timo Baumgartl hat den Krebs besiegt
Denn selbst von einer Hodenkrebs-Diagnose hat sich Baumgartl nicht brechen lassen. Im Frühling 2022 wurde bei ihm ein Tumor entfernt, nach einer Chemotherapie kämpfte er sich zurück in den Profifußball. Schon wenige Monate später, im September 2022, spielte er für Union Berlin wieder in der Bundesliga. Die Krankheit habe ihn verändert, sagt Baumgartl. „Ich kann den Moment jetzt mehr genießen. Ich lebe mehr im Hier und Jetzt und freue mich über Dinge, die ich früher als selbstverständlich hingenommen habe.“ Der Krebs sei ein großer Einschnitt in seinem Leben gewesen, doch habe seine Persönlichkeit wachsen lassen.
Schalke: Weitere News und Hintergründe
- Warum Bernd Schröder bei Schalke 04 als Vorstands-Chef gescheitert ist
- Nach Schröder-Aus: Was Schalke 04 jetzt als Nachfolge sucht
- Schalke-Hammer: Bernd Schröder nicht mehr Vorstandschef - die Infos und Reaktionen
- Schalke: Flick wechselt nach Nürnberg - die Details
Körperlich verspüre er keine Einschränkungen mehr. Trotzdem habe er mit Blick auf seine Krankheit im Sommer bei Verhandlungen mit anderen Klubs Skepsis wahrgenommen. „Das verstehe ich sogar“, so Baumgartl. „Es gibt nicht viele Spieler, die nach dieser Krankheit zurückgekommen sind. Bei Union habe ich aber beweisen, dass ich auf dem Weg zu alter Stärke bin.“
Timo Baumgartl auf Schalke: "Ich möchte wieder spielen"
In den Gesprächen mit Schalke 04, so Timo Baumgartl, habe die Krankheit keine Rolle gespielt. Auch deshalb hat er sich trotz Angeboten aus der Bundesliga für den S04 entschieden. „Ich möchte wieder spielen, Vertrauen spüren“, erklärt er. „Das Gesamtpaket hat gestimmt.“