Hamburg/Gelsenkirchen. Nach der Schalker Niederlage in Hamburg wurde Ibrahima Cissé rassistisch beleidigt. Der Sportdirektor kündigt Konsequenzen an.
Am Tag nach der 3:5-Niederlage zum Auftakt der Fußball-Zeitligasaison beim Hamburger SV beschäftigt André Hechelmann vor allem ein Thema: Ibrahima Cissé. Dabei geht dem Sportdirektor von Schalke 04 nicht um den Platzverweis des Verteidigers oder den verschuldeten Elfmeter, sondern um die Anfeindungen, die Cissé in den Sozialen Medien ertragen musste. Weil Cissé schwach spielte, wurde er angefeindet und rassistisch beleidigt. Eine Tatsache, die der Verein scharf verurteilt.
„Ich bin sprachlos, dass es einem unserer Jungs passiert“, sagt Hechelmann der WAZ am Samstagnachmittag. „Es ist ein No-Go und absolut nicht mit unseren Werten vereinbar. Da wurde eine Grenze überschritten. Man darf mit einer sportlichen Leistung unzufrieden sein, Pfiffe werden ertragen. Aber wenn es in einem solchen Ausmaß mit rassistischem Inhalt in die persönliche Ebene geht, können wir das nicht akzeptieren und tolerieren.“
Rassismus gegen Ibrahima Cissé: Schalke will Täter ausfindig machen
Der 38 Jahre alte Sportdirektor verspricht: „Wir werden den Sachverhalt bestmöglich aufarbeiten, und versuchen, die Täter ausfindig zu machen. Das sind für mich keine Fans. Ich kann so etwas einfach nicht verstehen.“ Auch juristische Konsequenzen sind denkbar.
Schon auf der Rückreise mit dem Bus von Hamburg nach Gelsenkirchen in der Nacht zu Sonntag, hat Hechelmann das persönliche Gespräch mit Cissé gesucht. Auch Lizenzspieler-Chef Gerald Asamoah hat den jungen Verteidiger aufgebaut. Bis der 22-Jährige, der am Freitag sein Profidebüt für Schalke gab, die Geschehnisse komplett verarbeitet hat, dürfte es noch eine Weile dauern, doch Sportdirektor Hechelmann ist optimistisch, dass Cissé auf diesem Tief herauskommen wir. „Der Junge ist stabil, die Mannschaft hat ihn super aufgefangen. Ibra ist okay, aber sehr traurig und enttäuscht über seine Leistung.“