Gelsenkirchen. Mehr als 33.000 Zuschauer sehen die Schalker Generalprobe gegen Enschede. Terodde über das 2:2-Remis: „Müssen aggressiver in Zweikämpfe gehen.“

Man brauchte am Samstag nicht viel Phantasie, um sich an die letzte Aufstiegssaison des FC Schalke 04 zu erinnern. Ein Kopfball-Tor nach einer Ecke und ein Abstauber von – natürlich – Simon Terodde: Die Treffer bei der Saison-Generalprobe gegen Twente Enschede (2:2) ähnelten verdächtig jener Art und Weise, wie die Königsblauen 2021/22 in die Bundesliga zurückgekehrt waren. Dass Terodde ausgerechnet in seinem ersten Einsatz als Spielführer traf, machte den 35-Jährigen unabhängig von der Armbinde glücklich: „Ich hatte schon vorher ein gutes Gefühl, dass ich heute treffe“, waren Teroddes erste Worte als Schalke-Kapitän, „schön, dass es in so einem Rahmen geklappt hat.“

Für Schalke war Enschede die richtige Einstimmung auf den HSV

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Gemeint waren damit die 33.639 Zuschauer, die manch anderer Gegner in der mit der Auswärtspartie gegen den Hamburger SV am Freitag beginnenden Zweitligasaison nicht mal sein allzweiwöchentliches Heimpublikum nennen kann. „Das hat unglaublich Spaß gemacht“, sagte Terodde, der den niederländischen Ehrendivisionär als ideale Schalke-Vorbereitung auf die Hamburger am Freitag bezeichnete: „Man hat gesehen, dass Enschede richtig gut Fußball spielen kann. Gerade in der ersten Viertelstunde hatten wir mit den vielen Positionswechseln Probleme beim Zugriff. Das haben wir dann aber angepasst und nach 20 Minuten gut dagegen gehalten. Deshalb war es ein guter Test, denn auch der HSV wird so spielen.“

Knapp eine Woche vor dem Punktspielauftakt sieht Terodde den FC Schalke „auf einem guten Stand“, wenngleich „wir einiges noch besser machen müssen“. Den verletzungsbedingten Ausfall von Innenverteidiger Leo Greiml (rechtes Knie) musste die Mannschaft erst einmal mental verpacken, „Enschede konnte aufdrehen und die Räume bespielen – da müssen wir aggressiver in die Zweikämpfe gehen.“ Nach einer halben Stunde, als Kenan Karaman den Rückstand ausglich (30.) und Terodde dann zehn Minuten später einen Querschläger der Twente-Abwehr nutzte und den Ball eiskalt unter Torhüter Lars Unnerstall zum 2:1 ins Tor schob, seien Schalkes „spielerischen Elemente besser“ sichtbar geworden; der Gast aus den Niederlanden musste mit der Zeit auch dem hohen Anfangstempo Tribut zollen.

Schalke-Erinnerungen an 30 Aufstiegstore von Simon Terodde

Die Schalke-Torschützen gegen Twente Enschede: Simon Terodde (rechts) und Kenan Karaman.
Die Schalke-Torschützen gegen Twente Enschede: Simon Terodde (rechts) und Kenan Karaman. © Getty

Simon Terodde wird in den bevorstehenden 34 Ligaspielen auf Schalke wieder im Mittelpunkt stehen – nicht nur wegen der Kapitänsbinde am Arm, sondern weil er unter den Fans selbstredend als Hoffnungsträger im Sturm gesehen wird, wenn sie sich seine 30 Aufstiegstore aus 2021/22 vors geistige Auge rufen. „Egal, welcher Trainer oder welche Gegebenheiten: Ich habe immer meine Leistungen in der 2. Liga gebracht“, sagte Terodde, dem die Entstehung seines Treffers gegen Enschede gefiel: „Wir haben vorne eine gute Präsenz. Ich profitiere natürlich von Hereingaben wie vor meinem Tor, diese Situationen versuche ich zu erahnen und dann da zu sein.“

Bevor es aber gegen den HSV geht, steht an diesem Sonntag (ab 11.04 Uhr) noch der Schalke-Tag auf dem Programm. Bei richtigem Wetter „können wir uns auf einiges gefasst machen“, so Terodde, der zum dritten Mal diese beliebte Saisoneröffnung mitgemacht hat. „Für die Neuzugänge ist es ganz wichtig, dass man heute schon gespürt hat, wie es in der Arena abgeht. Morgen wird das sicher noch mal getoppt. Das sind Erfahrungswerte, die jeder mitnehmen kann.“

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