Mittersill. Mit 5:0 fegte Schalke 04 Gornik Zabrze aus Polen vom Platz. Soichiro Kozuki sammelte drei Scorerpunkte - sollte aber gar nicht spielen.

Nein, so richtig zufrieden war Trainer Thomas Reis in der anstrengenden Trainingswoche in Mittersill nicht mit dem jungen Flügelstürmer Soichiro Kozuki. Der 22 Jahre alte Japaner, nach einer im Januar erlittenen komplizierten Fußverletzung zur Sommervorbereitung ins Training des FC Schalke 04 zurückgekehrt, blieb in den Testspielen blass, hatte es im Training schwer. Nach seinem Profidebüt im Januar hatte er noch so unbekümmert gewirkt. Die schwache Form sollte eigentlich Folgen für den Abschluss-Test gegen Gornik Zabrze am Sonntagnachmittag haben.

Sammelte drei Scorerpunkte im Schalke-Test gegen Gornik Zabrze: Soichiro Kozuki.
Sammelte drei Scorerpunkte im Schalke-Test gegen Gornik Zabrze: Soichiro Kozuki. © Tim Rehbein / RHR-Foto / FUNKE Foto Services

"Eigentlich sollte er gar nicht spielen. Wir wollten ihm eine Pause geben. Weil Dominick Drexler mir aber gesagt hat, dass bei ihm nicht alles 100 Prozent richtig ist, war das Risiko zu groß. Ich habe Domme rausgelassen und Kozuki war dann im Kader", erzählte Reis.

Das heißt: Kozuki zählte nach der Woche in Mittersill eigentlich nicht zu den Top-22-Spielern der Schalker, intern war sogar die Rede davon, ihm erst über die U23 die nötige Spielpraxis zu geben und wieder in Profiform zu bringen. Auf den Außenpositionen haben aktuell Kenan Karaman, Tobias Mohr und Bryan Lasme die Nase vorn.

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Kozuki kam dann in der 60. Minute ins Spiel, als Schalke gegen den polnischen Erstligisten bereits mit 2:0 führte. Sieben Minuten später hatte er seinen ersten Auftritt. Er flankte den Ball per Freistoß perfekt in den Strafraum - Lasme köpfte das 3:0. In der 79. Minute schlenzte Kozuki eine Ecke auf den zweiten Pfosten - Assan Ouedraogo stand dort und nickte zum 4:0 ein. Eine Minute vor dem Ende verwandelte er einen Freistoß zum 5:0. Ein Tor, zwei Vorlagen, drei Tore nach Standardsituationen in einem Spiel - Werte, die Schalke in der Abstiegssaison so nicht erreichte.

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Deshalb gab es von Reis für Kozuki ein Sonderlob: "Man sieht, was möglich ist, wenn er sich nicht so viel Druck macht. Wenn er sich so belohnt, finde ich das sehr, sehr gut. Trotzdem ist er noch nicht am Limit."

Bringt diese Leistung Kozuki zurück in Profikader-Nähe? Das werden die letzten beiden Trainingswochen vor dem Start in Hamburg (28. Juli, 20.30 Uhr) zeigen.