Essen. Die Top drei der Liga: Rot-Weiss Essen kann viel gewinnen, viel verlieren - oder? Dabrowski spricht über die Auswärtsschwäche.
Man muss, findet Christoph Dabrowski, die drei Auswärtsspiele 2024 differenziert betrachten. In Aue hätte Rot-Weiss Essen etwas mitnehmen können. „In Münster haben wir dann nicht unverdient verloren“, meint der Trainer. Und Spiel Nummer drei, das 0:2 in München? „Wenn ich es zusammenfasse, ohne die Emotionen nach einem Spiel, sondern ganz sachlich, dann war es so, dass wir gegen den Ball deutlich besser waren.“
Bei der Spielstruktur „hat alles gepasst“. Wären da nur nicht die zwei blöden Gegentore gewesen. „Das ist das Thema, das uns auf die Verliererstraße gebracht hat“, sagt Dabrowski über die zwei Treffer, die aus zwei Fehlpässen resultierten. So muss man festhalten: Null Punkte aus drei Partien in der Fremde in diesem Jahr, Platz 15 in der Drittliga-Auswärtstabelle. Und an diesem Samstag wartet ausgerechnet Tabellenführer Jahn Regensburg.
Rot-Weiss Essens Dabrowski: „Wir können es auch auswärts“
Dass das ein schwieriges Duell wird, ist selbsterklärend. Interessanter wird es bei der Frage, was Dabrowski über den Auswärtsfluch denkt – zuhause läuft es nämlich prächtig. In der Heimtabelle ist Essen Erster. Wieso diese Diskrepanz? „Wir hatten am Dienstag die Chance, dem Gegner wehzutun“, führt Dabrowski aus. „Unser Spiel mit dem Ball war super, wir haben den Gegner gelockt. Aber in der Handlungsschnelligkeit haben wir es nicht geschafft, in die interessanten Räume zu kommen.“ Das werde er mit der Mannschaft aufarbeiten.
Er sieht die Lösung in der Konsequenz: So weitermachen wie bisher, dann wird es auch fernab der Hafenstraße funktionieren. Also: Klar und konzentriert bleiben, spielerische Lösungen suchen. „Wir können so auch auswärts die nächsten Schritte machen“, betont Dabrowski und verweist auf die Entwicklung seines Teams - es ist eine Lieblingsvokabel von den Chefs an der Seitenline.
RWE-Trainer Dabrowski lobt die Entwicklung
„Wir haben schon viel gewonnen, wenn man sich unseren Weg und die Entwicklung anguckt“, sagt der 45-Jährige. Die Entwicklung, die RWE in dieser Saison schon gemacht habe, hat das Team auf Platz fünf geführt. Und damit in eine ziemlich gute Ausgangslage.
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Dennoch ist der Jahn der klare Favorit an diesem Samstag. Schon elf Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz. Längst hat man den Taschenrechner herausgekramt an der Donau. Joe Enochs ist mit seinem Team auf dem besten Weg zurück in die zweite Bundesliga und das liegt, na klar, an der Entwicklung.
Rot-Weiss Essen fährt zu formstarken Regensburgern
Seit dem Hinspiel in Essen, nach dem glücklichen 0:0 war Regensburg Tabellenvierter, haben „wir uns im Spiel gegen den Ball weiterentwickelt. Wir sind“, sagt der SSV-Coach, „mittlerweile eingespielt.“ Das heiße aber noch lange nichts. „Wir müssen von Anfang an da sein. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe.“ Einen disziplinierten Auftritt möchte Enochs sehen, typisch: Der Enochs-Fußball mag zwar nicht immer der attraktivste sein, aber effektiv und erfolgreich ist er.
Da prallen zwei verschiedene Spielweisen aufeinander, und Christoph Dabrowski bezeichnet die 90 Minuten als „die nächste Herausforderung“. Nur das Regensburg-Duell zähle. Man sollte aber schon zaghaft auf die nächsten Spiele schauen: Ulm kommt danach, dann geht es zu Dynamo Dresden, es sind die Top-Drei-Wochen. Was sagt Dabrowski zu der These, dass RWE ganz viel gewinnen oder ganz viel verlieren kann?
Rot-Weiss Essen will sich der Herausforderung stellen
„Wir haben nichts zu verlieren“, meint er, vielmehr beiten sich Chancen. „Wir haben die Möglichkeit, weiter in der Situation zu bleiben, im oberen Drittel an den Dingen zu schnuppern. Das fühlt sich gut an.“ Es sei eine Riesenherausforderung, gegen die Top Drei zu spielen, aber logisch: „Dem stellen wir uns gerne.“
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