Essen. Den Punkt in Köln nimmt Rot-Weiss Essen mit, gegen Preußen Münster müssen drei her, sonst muss man von einem Fehlstart sprechen. Ein Kommentar.
„Ich bin total zufrieden mit dem Punkt“, gab Christoph Dabrowski nach der Nullnummer in Köln unumwunden zu. Verständlich, die Viktoria hat gezeigt, dass sie in dieser Drittliga-Saison eine Überraschung werden könnte. Rot-Weiss Essen musste sich hingegen bei Jakob Golz bedanken, der RWE mehrfach rettete.
Rot-Weiss Essen zeigt schlechteste Saisonleistung in Köln
Trotz seiner unglaublichen Paraden muss man festhalten: Die Mannschaft hat in Höhenberg die bislang schlechteste Partie der noch jungen Saison gespielt – und damit den Druck auf sich selbst ansteigen lassen.
RWE hat im Derby an diesem Sonntag mehr zu verlieren als Preußen Münster. Rot-Weiss spielt gegen einen Aufsteiger, und das zu Hause. Ausverkauft, Flutlicht – genau dieses Setting sollte Gegnern Angst einflößen, genau dafür ist die Hafenstraße doch bekannt, nicht wahr? Der Auftrag ist klar: Christoph Dabrowskis Elf muss diesen Mythos mit Leben füllen.
Die Preußen haben vier Punkte in den ersten drei Spielen geholt und RWE eines voraus: den Befreiungsschlag. Gut gespielt, kein Ertrag – das ließ sich nach den ersten zwei Begegnungen auf beide Klubs übertragen.
Münster geriet am Dienstag trotz bester Chancen gegen Ingolstadt 0:1 in Rückstand, verschoss gar einen Elfmeter, kam jedoch zurück und drehte die Partie in einer heißen Schlussphase. Das dürfte nach dem 0:4-Nackenschlag in Bielefeld für neue Kräfte, neues Selbstbewusstsein bei den Münsteranern gesorgt haben.
Rot-Weiss Essen: Befreiungsschlag bleibt aus
Der Unterschied: Die Preußen gingen nach dem Ausgleich gegen Ingolstadt weiter vorne drauf, wollten sich mit dem Remis nicht zufriedengeben im Heimspiel. Rot-Weiss Essen wählte daheim zuletzt einen anderen Weg. Gegen Aue schien die letzte Überzeugung und das letzte Risiko zu fehlen – es blieb beim 1:1 und der Befreiungsschlag blieb aus.
Gegen Viktoria Köln ging nach vorne kaum etwas. Das war zu harmlos, keine Frage: Seltene Impulse aus dem Mittelfeld, Flanken kamen kaum, Moussa Doumbouya und Ron Berlinski waren vorne allein auf sich gestellt – sorgten aber selbst kaum für Gefahr. Aber: Die Essener haben vorbildlich gekämpft, das wurde von den vielen mitgereisten Fans honoriert, zurecht.
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Stabil stehen – das war der Plan, erklärte Dabrowski nach dem Spiel. Dass die Partie zu null ausging, „gibt uns aber ein gutes Gefühl“, ergänzte er. „Wir werden mit Sicherheit besseren Fußball spielen und Chancen kreieren.“ Dieses Versprechen muss Rot-Weiss Essen gegen Preußen Münster halten. Bei einer Niederlage am Sonntag muss man von einem Fehlstart sprechen, denn Lob für couragierte Auftritte allein reicht nicht.