Duisburg. Der Abstieg des MSV Duisburg in die Regionalliga stand bereits fest. Beim 2:2 gegen Aue wollten Anhänger den Platz stürmen, es gab Verletzte.

In einem von Fan-Ausschreitungen überschatteten letzten Auswärtsspiel der Saison hat der FC Erzgebirge Aue einen Punkt beim MSV Duisburg geholt. Am Ende des für über eine Stunde unterbrochenen und kurz vor dem Abbruch stehenden Spiels beim als Absteiger feststehenden MSV stand es am Sonntag 2:2 (1:0). Damit hat Aue nur noch geringe Chancen, sich als Vierter der 3. Fußball-Liga direkt für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Der Rückstand auf den aktuellen Vierten Dynamo Dresden beträgt einen Spieltag vor dem Saisonende zwei Punkte.

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Sean Seitz (43. Minute) und Marvin Stefaniak (61.) hatten Aue in Führung gebracht, Alexander Esswein (57.) und Ahmet Engin (64./Foulelfmeter) jeweils ausgeglichen. In der 84. Minute drangen dann zahlreiche MSV-Fans aus ihrem Block in den Innenraum, warfen eine Werbebande um und zündeten Pyrotechnik. Schiedsrichter Assad Nouhoum schickte beide Teams sofort in die Kabine. Die Polizei trieb die frustrierten Anhänger mit Einsatz von Reizgas zurück in den Block. Nach einer Unterbrechung von rund einer Stunde und sechs Minuten wurde das Spiel fortgesetzt.

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Zuvor hatten die 11.508 Fans in Duisburg aus Protest gegen den Abstieg größtenteils auf Unterstützung verzichtet und ihr Team oftmals mit höhnischem Applaus bedacht. „Das fühlt sich selbst als Gegner komisch an“, räumte Aues Sportchef Matthias Heidrich in der Halbzeit bei Magentasport ein.

Aue-Trainer Pavel Dotchev war bis Oktober 2021 Coach des MSV Duisburg und schaffte mit den Zebras den Klassenerhalt.
Aue-Trainer Pavel Dotchev war bis Oktober 2021 Coach des MSV Duisburg und schaffte mit den Zebras den Klassenerhalt. © dpa | Hendrik Schmidt

Duisburgs Interimstrainer Uwe Schubert war in der Unterbrechung in die Kurve gegangen und hatte die Fans zur Vernunft aufgefordert. „Lasst uns die letzten Minuten im Profifußball vernünftig über die Bühne bringen“, sagte Schubert. Rund 35 Minuten nach dem Platzsturm verließen die meisten Anhänger den Fanblock hinter dem Tor. Schließlich konnte das Spiel noch sportlich zu Ende gebracht werden, somit blieb den Teams eine Entscheidung über den Ausgang am Grünen Tisch durch das DFB-Sportgericht erspart. Ein Nachspiel dürften die Ausschreitungen aber in jedem Fall haben.

Bitter: Thomas Pledl muss im letzten Drittliga-Heimspiel für den MSV frühzeitig ausgewechselt werden.
Bitter: Thomas Pledl muss im letzten Drittliga-Heimspiel für den MSV frühzeitig ausgewechselt werden. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

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