Lübeck. Der angeschlagene Boss des MSV Duisburg, Ingo Wald, leidet in Lübeck bei der 3:5-Pleite. Neue Rücktrittsforderungen – auch von Joachim Llambi.

Ingo Wald stand am späten Freitagabend im Kabinengang des rustikalen Stadions an der Lohmühle und hatte sichtlich Mühe, die 3:5-Niederlage des MSV Duisburg beim VfB Lübeck zu verkraften. Der Präsident des MSV spürte: Es ist vorbei, die letzte kleine Hoffnung auf den Klassenerhalt der Zebras in der 3. Fußball-Liga war geplatzt. Mit dem Finger wischte er eine Träne aus dem Gesicht. Wenige Minuten später stand Wald mit verschränkten Armen und versteinertem Gesicht im Presseraum und hörte sich die Statements der Trainer an.

MSV Duisburg: Llambi fordert Rücktritte der Verantwortlichen

Die Themen der Presserunde müssen auch Wald, der sich selbst nicht geäußert hat, getroffen haben. Fehlende Fitness, mangelnde Einstellung, Kopfsache – Dinge, die nicht erst in Lübeck auf den Tisch kamen. Den Spielern war schon vor mehreren Wochen die Puste ausgegangen, das Team hatte keine Klasse für den Klassenkampf. Dinge, die hätten auffallen müssen.

Zu diesem Zweck gehört zum Beispiel Ulf Schott seit einem Jahr als „Mann der sportlichen Kompetenz“ dem Vorstand an. Davor war er als Berater für den Verein tätig gewesen – alles übrigens mit einer stattlichen Aufwandsentschädigung. Die Defizite im Team waren dem Fifa-Manager offenbar nicht aufgefallen.

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Ob Wald mittlerweile einsieht, dass es auch für ihn und seine Mitstreiter vorbei ist? Zuletzt wehrte sich der 66-Jährige gegen Rückzugsforderungen. Nach dem Debakel in Lübeck nimmt der öffentliche Druck auf den Präsidenten weiter zu. In den sozialen Medien entlädt sich einmal mehr der Frust der leidenden Anhänger. Promi-Fan Joachim Llambi forderte, während seine Sendung „Let’s dance“ auf RTL noch lief, auf Instagram Rücktritte. „Wenn man jetzt Respekt gegenüber Verein, den Fans, den Menschen in Duisburg und Umgebung hat, dann treten die Verantwortlichen am Wochenende zurück“, schreibt Llambi, der Geschäftsführer Michael Preetz und Marketingchef Christian Koke von seiner Forderung ausdrücklich ausnimmt.