Duisburg. Im Duell gegen Viktoria Köln sichert sich der MSV Duisburg wichtige Punkte im Abstiegskampf - und macht weiter Boden gut.

Erst im Sommer soll es auf dem Gelände der Schauinsland-Reisen-Arena die nächste Auflage der Sommerkirmes geben. Eine Achterbahnfahrt der Gefühle bietet in dieser Saison aber auch der MSV Duisburg. Nachdem es lange abwärts gegangen war, könnte der Zebra-Wagon aber jetzt wieder nach oben zuckeln: Mit dem zweiten Sieg in Serie senden die Meidericher ein deutliches Lebenszeichen im Abstiegskampf der dritten Liga. Mit 1:0 (1:0) bezwangen die Duisburger Viktoria Köln und klopfen damit wieder an die Nicht-Abstiegsplätze an.

Zum Mann des Spiels wurde Niklas Kölle: In der 40. Spielminute ließ er den MSV-Anhang jubeln. Thomas Pledl spielte den Ball stark durch auf Rolf Feltscher, der es mit einer Flanke von der Grundlinie versuchte - und dieses Mal Niklas Kölle fand. Aus fünf Metern schob der Linksaußen ein und erzielte mit dem Tor des Tages die 1:0-Führung.

MSV Duisburg mit einem Wechsel in der Startelf

Bei seiner ersten Elf setzte MSV-Trainer Boris Schommers zum Großteil auf die Spieler, die sich schon den Sieg gegen den SC Verl in der Vorwoche sichern konnten. Nur Winterzugang Erik Zenga rutschte für den gelbgesperrten Santiago Castaneda in die Startelf und bildete mit Jonas Michelbrink gemeinsam die Doppel-Sechs. Thomas Pledl rückte als Zehner auf und sorgte für die Durchschlagskraft nach vorne. Auch Sorgenkind Daniel Ginczek, der unter der Woche noch mit einem Eisbeutel am Knie vom Trainingsplatz humpelte, konnte problemlos aufspielen und sorgte als Doppelspitze mit Alexander Esswein für Gefahr.

Die erste Chance der Partie gehörte den Gästen aus der Domstadt, die unter der Woche im Niederrheinpokal gegen Regionalligist Alemannia Aachen ausgeschieden waren: Eine Flanke von Kölns Lopes Cabral landete auf Umwegen bei Luca Marseiler. Sein Schuss ging jedoch knapp über das Tor.

Fanproteste: Auch in Duisburg fliegen die Tennisbälle

Fanproteste und Profifußball. Das gehört in den vergangenen Wochen zusammen. Dieses Mal gab es bei den Duisburgern keinen Stimmungsboykott, dafür flogen ab der 14. Spielminute auch in der Schauinsland-Reisen-Arena die Tennisbälle und Frisbeescheiben auf das Feld, begleitet von Schmäh-Gesängen gegen die DFL. Nach wenigen Minuten konnte Schiedsrichterin Fabienne Michel die Partie aber wieder anpfeifen.

Die nächste Unterbrechung ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem Rempler von Alexander Esswein prallte Christoph Greger, der den Ball ins Seitenaus laufen lassen wollte, auf den Beton und gegen die Bande. Im Anschluss kochten die Emotionen kurz hoch, beruhigten sich aber ebenso schnell. Für Greger war das Spiel beendet, Esswein sah die erste Karte der Partie.

MSV Duisburg: Glückloser Pledl, gute Flanke von Feltscher

Die Unterbrechungen schienen die Hausherren besser weggesteckt zu haben als die Gäste. Immer wieder flankte sich der MSV nach vorne, die größte Chance vergab Thomas Pledl der nach einer Hereingabe von Alexander Esswein völlig frei vor dem Kölner Tor stand, aber aus sechs Metern drüber köpfte. Ginczek blieb ebenfalls ohne Torerfolg (35./39.). Erst die Flanke von Feltscher sollte zum blau-weißen Jubel und der Halbzeitführung führen.

Im zweiten Durchgang zeigte sich, dass sich Kölle auch für gute Vorarbeit nicht zu schade: In der 54. Minute leitete er mit einem Konter und Sololauf über die linke Seite und dem Ablegen auf Alexander Esswein die nächste Großchance in der zweiten Halbzeit ein. Doch Thomas Pledl lenkte den Ball am Tor vorbei (54.)

Überhaupt blieb der Mittelfeldmann lange glücklos. Eine weitere gute Vorarbeit von Esswein, der durch einen Konter von Ginczek in Szene gesetzt wurde, schoss 29-Jährige an die Latte (59.).

MSV-Stürmer Robin Müller vergibt beste Chance der Partie

In der 83. Minute wollten die MSV-Anhänger unter den 11.426 Zuschauern schon zum Jubel ansetzen. Der eingewechselte Robin Müller, der Esswein in die Partie kam (68.), lief alleine auf Viktoria-Schlussmann Ben Voll zu. Statt abzuschließen will der Stürmer am Torwart vorbeilegen, doch dieser hat gut spekuliert und holt sich den Ball. Bestraft wurde es nicht: Mit dem Abpfiff stand der zweite Sieg in Folge für den MSV fest. Damit klettern die Duisburger in der Tabelle seit geraumer Zeit wieder einen Platz nach oben.

Jetzt hoffen die Meidericher, dass die Achterbahnfahrt sie nicht bald wieder nach unten führt.

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