Duisburg. Die Spieler des MSV Duisburg nach dem 0:1 gegen Regensburg in der Einzelkritik. Ordentliches Zenga-Debüt, Ginczek ist noch nicht angekommen.
Vincent Müller: Der Torwart rechtfertigte seine Stammplatz-Garantie bereits nach zwei Minuten, als er einen Ball von Dominik Kother aus kurzer Distanz mit dem ganzen Körper abwehrte. Beim 0:1 lenkte Müller den Ball an den Pfosten. Gegen den Abstauber danach war nichts zu machen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit war Müller im Glück, dass Kother aus nächster Nähe den Ball übers Tor setzte. In der Schlussphase der Partie bewahrte er sein Team mit einer Fußabwehr vor dem 0:2. Note: 3
Rolf Feltscher: Der Rechtsverteidiger bereitete mit seiner Flanke die einzige echte MSV-Chance im ersten Durchgang vor. Niklas Kölle veredelte den perfekt servierten Ball jedoch nicht. Feltscher ließ auf seiner rechten Seite einige Bälle in den Strafraum zu. Offensiv blieb er viel zu oft am Gegenspieler hängen. Im zweiten Durchgang gelang ihm ein gutes Zuspiel ins Zentrum. Note: 4
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Tobias Fleckstein: Der Innenverteidiger, der erneut den gesperrten Joshua Bitter vertrat, hatte beim 0:1 gegen den schneller schaltenden Elias Huth das Nachsehen. Allerdings ist bei so einem Abpraller schwer zu ahnen, wo der Ball hingeht. Fleckstein erlaubte sich in der Anfangsphase einen bösen Fehlpass. Trotzdem, der Abwehrmann suchte immer wieder Wege für den ersten Pass. Sah Gelb. Note: 3
Marvin Knoll: Der Abwehrchef konnte einmal mehr seinen starken linken Hammer schwingen. Seinen Freistoß aus 25 Metern direkt nach der Pause, konnte Jahns-Keeper Alex Weidinger nur mit Mühe abwehren. Nach einer Stunde köpfte er eine Ecke neben das Tor. Das war die zweite gute MSV-Möglichkeit nach der Pause. In der Deckung arbeitete Knoll bei der besten Jahn-Chance nach dem Wechsel Verlierer des Kopfballduells. Trotzdem, klar einer der besseren Duisburger. Note: 3
MSV Duisburg: Jander verbessert, aber ohne Ideen
Tim Köther: Der Linksverteidiger hatte unter Woche mit einer leichten Gehirnerschütterung pausiert. Köther musste trotzdem ran, weil sein Backup Baran Mogultay unpässlich war. Der Rechtsverteidiger machte hinten einen brauchbaren Job. Wenn es nach vorne ging, fehlten seinen Zuspielen die Präzision. Sah Gelb. Note: 4
Caspar Jander: Das MSV-Talent wechselt nicht vorzeitig nach Nürnberg. Dafür gab es Auftrittsapplaus. Die Entscheidung befreite Jander von störenden Gedanken. Sein Zweikampfverhalten auf der Sechser-Position war klar verbessert. Nach wie vor fehlen ihm die Idee und Durchsetzungsvermögen fürs Spiel nach vorne. Jander (40.) musste nach einem Zusammenprall mit Huth am Knie behandelt werden und kam nach der Pause nicht wieder. Note: 4
Santiago Castaneda: Der zweite Sechser gewann viele Duelle vor der Abwehr, suchte immer wieder spielerische Lösungen aus Drucksituationen. Eine echte Aktion hatte der US-Amerikaner jedoch über 90 Minuten nicht. Note: 3
Ahmet Engin: Der Winternachkauf mit Zebra-Herz war mit hohem Einsatz am Werk. Fast muss man von Übereifer sprechen. Und dann unterlief ihm vor dem 0:1 eine Konzentrationspanne, als er den Regensburger Bulic zum Abschluss kommen ließ. Engin hätte den Schaden regulieren können, rutsche aber in guter Position mit Ball im Strafraum aus. Note: 4
Thomas Pledl: Der Mittelfeldspieler direkt hinter der Spitze lässt es an Arbeitseinsatz nicht vermissen. Doch seine Qualitäten einen entscheidenden Pass zu spielen oder einfach mal ohne zu zögern den Abschluss zu suchen, lassen beste Wünsche offen. Seine Ecken und Freistöße brachten nur beim Kopfball von Knoll Gefahr. Sah Gelb. Note: 4
+++ MSV Duisburg: Llambi zählt die Stürmer an +++
Niklas Kölle: Der Mann auf der linken Offensivseite hatte die beste MSV-Chance im ersten Durchgang. Nach einer Flanke von Feltscher kam er frei zum Kopfball. Den darf man mal machen. In der Schlussphase hatte Kölle eine weitere Kopfball-Gelegenheit. Die muss man bei einem Rückstand machen. Beim 0:1 erlaubte er das Zuspiel in die Mitte. Sein größtes Manko gegen Regensburg: keine seiner Flanken kam gefährlich vors Tor. Note: 4
MSV Duisburg: So klappt es nicht mit Daniel Ginczek
Daniel Ginczek: Auch wenn der Weg von Düsseldorf nach Duisburg nicht weit ist, Daniel Ginczek ist bislang nicht beim MSV angekommen. Der Stürmer hatte keine einzige Strafraumaktion. Zudem spielen ihn die Kollegen gern hoch an. Kopfbälle sind aber nicht seine Stärke. Ginczek verteilte die Bälle besser, wenn er flach angespielt wurde. Note: 5
Erik Zenga: kam für Jander (46.): Der Mann ohne Spielpraxis (letzter Einsatz am 20. Mai) deutete an, dass er von Wert sein kann. Zenga brachte auf der Sechs Präsenz ein und wollte Führungsaufgaben übernehmen. Note: 3
Kaan Inagoglu: kam für Ginczek (58.). Der 18-jährige Stürmer zahlte Lehrgeld. Die Jahn-Abwehr verwahrte ihn sicher und trennte ihn mühelos vom Ball. Note: 4
Robin Müller: kam für Engin (58.). Die Offensivkraft riss mit seiner Schnelligkeit immer wieder die Defensive des Jahn auf. Er bereitet auch die letzte große MSV-Chance vor, die Esswein versemmelte. Müller wirkte nach seiner Einwechslung belebend. Note: 3
MSV Duisburg: Michelbrink treibt in der Schlussphase an
Alexander Esswein: kam für Feltscher (84.) Der Offensivspieler mit Bundesliga-Erfahrung gab ein Beispiel, warum es beim MSV nicht läuft. Erst legte er klug für den Kopfball von Kölle auf. Das war gut. Dann schlug aus bester Position im Strafraum ein Luftloch und ließ so die letzte Ausgleichschance verstreichen. Das war schlecht. Beim letzten Hurra versuchte er es mit einem Außenristpass. Zu viel der Kunst in letzter Minute. Note: 4
Jonas Michelbrink: kam für Tim Köther (84.). Michelbrink trieb mit weiten Pässen, die auch ankamen, den Schlussspurt an. Was hilft‘s, wenn die Kollegen in vorderster Linie nichts treffen? Note: 3