Duisburg. Der Trainerwechsel beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg hat nichts gebracht. Es liegt aber nicht nur am Coach. Ein Kommentar.

Die Situation beim Fußball-Drittligisten MSV Duisburg hat sich nach der Länderspielpause nicht verbessert. Sie hat sich verschärft. Die Hoffnungslosigkeit setzt sich fort, sie bahnt sich weiter ihren Weg. Der jüngste Trainerwechsel hat nichts gebracht. Die Bilanz von Boris Schommers fällt verheerend aus. In der Liga verlor der MSV unter seiner Regie vier Spiele, hinzu kam ein Unentschieden. Bei der 0:2-Niederlage in Sandhausen stellte der Coach fest, dass früh die Leidenschaft fehlte. Wie kann das nach einer Länderspielpause mit intensiver Arbeit sein?

Boris Schommers muss für die Ergebnisse während seiner noch kurzen Amtszeit die Verantwortung tragen. Damit ist der Coach allerdings nicht zwangsläufig der Hauptschuldige in dem Stück. Sein Vorgänger Torsten Ziegner hatte am Tag nach seiner Entlassung zu bedenken gegeben, dass es im Zuge der mehrjährigen Talfahrt der Meidericher nicht nur an den Trainern liegen könne. Hier rückt auch ein Satz von MSV-Chef Ingo Wald in der Phase, als A-Jugend-Coach Engin Vural interimsmäßig die Verantwortung trug und sich der Verein noch nicht zu einer finalen Entscheidung durchringen konnte, wieder ins Blickfeld. Er, so Wald damals, wolle Vural nicht verheizen.

Der MSV Duisburg ließ die Länderspielpause ungenutzt

Nicht nur aus sportlicher Sicht blieb die Länderspielpause beim MSV Duisburg ungenutzt. Der laute Knall in dieser Stadt nach der Heimniederlage gegen den FC Ingolstadt ist verhallt. Dabei wurden auch aus dem Kreis von Geldgebern und selbst aus den Vereinsgremien Rufe nach Veränderungen lauter. Der MSV verweilt aber weiterhin in Schockstarre.

Es fehlt weiterhin nach einer Strategie für den Umgang mit der Krise, geschweige eine Strategie dafür, wie ein Weg aus der Krise heraus möglich ist. Hat der MSV Duisburg überhaupt einen Matchplan für einen Neustart in der Regionalliga? Es reicht jetzt nicht aus, auf bessere Ergebnisse und Punkte in den kommenden Spielen zu warten. Das mag angesichts von weiterhin „nur“ sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer (der VfB Lübeck spielte am Sonntag gegen Arminia Bielefeld 2:2) in der Verzweiflung verlockend sein. Vielmehr trägt aber das Schweigen der Verantwortlichen zur Hoffnungslosigkeit mit bei.