Mainz. Der BVB wurde in Mainz in der ersten Halbzeit vorgeführt. Die, die ihre Chance nutzen sollten, nutzten sie nicht. Was sagt das über den Kader?
Niemand habe seine Chance genutzt, meinte Salih Özcan als einer, der seine Chance eigentlich hätte nutzen sollen. Der Mittelfeldspieler rutscht nur selten in die erste BVB-Elf, in Mainz durfte er beginnen. Und verlor nach ordentlichem Start die Kontrolle im Zentrum. Dortmund ging 0:3 unter; eigentlich unerheblich angesichts des bevorstehenden Champions-League-Finales in Wembley. Eigentlich.
Die Art der Niederlage, einige sprachen von einer Nichtleistung in der ersten Halbzeit, ließ dann doch aufhorchen. So darf sich ein Bundesliga-Schwergewicht gegen einen Abstiegskandidaten nicht präsentieren. „Das macht mich so sauer“, sagte Trainer Edin Teric, „dass wir uns wieder diese blöden Fragen stellen lassen müssen. Das ist der Grund, warum wir auf Platz fünf stehen.“
Der Auftritt in Mainz offenbarte einmal mehr, dass die zweite Reihe in dieser Verfassung den hohen Ansprüchen des BVB nicht genügt. Eine Übersicht.
Felix Nmecha - sein BVB-Durchbruch muss verschoben werden
Felix Nmecha, 23, für 30 Millionen Euro gekommen, dreht sich manchmal so schnell um seine Gegenspieler herum, dass sein Potenzial sichtbar wird. Dann versinkt Nmecha wieder im Mittelfeldzentrum, wirkt phlegmatisch, unsicher. Die Verantwortlichen glauben an seinen Durchbruch, der auf die nächste Saison verschoben werden muss. Kommt da noch was? Gut möglich.
Salih Özcan - zu selten ein Rückhalt im BVB-Zentrum
Salih Özcan, 26, hatte schon gute Phasen, aber zu dem Rückhalt im Zentrum, der er werden sollte, als er 2022 verpflichtet wurde, hat er sich bislang nicht entwickelt. Sein Abschied im Sommer? Möglich.
Youssoufa Moukoko – die Entwicklung stagniert
Youssoufa Moukoko, immer noch erst 19 Jahre jung, traf in Mainz, stand dabei jedoch im Abseits. Ansonsten blieb er meist unsichtbar, gerade bei hohen Bällen wurde der Unterschied zu Niklas Füllkrug deutlich. Moukoko verlor viele seiner Duelle. Die Entwicklung stagniert. Ein Abschied? Wäre als Leihgeschäft nötig, um regelmäßig zu spielen.
Jamie Bynoe-Gittens – sein höchstes Niveau soll er beim BVB noch erreichen
Jamie Bynoe-Gittens, 19, musste sich schon von einigen Schulterverletzungen erholen, deswegen glauben die Dortmunder Chefs, dass er sein höchstes Niveau erst in knapp einem Jahr erreichen wird. Mal gelingt ein Dribbling, zu oft bleibt er hängen.