Dortmund. Kjell Wätjen hat ein tolles BVB-Debüt erlebt und gegen Augsburg ein Marco-Reus-Tor vorbereitet. Sebastian Kehl und Niclas Füllkrug äußern sich.
Es gibt die Geschichte, wie Lars Ricken, seit Mai Dortmunds Sport-Geschäftsführer, an einem Dezemberabend nach dem Uefa-Pokal-Spiel des BVB bei Deportivo La Coruna noch in der Nacht alleine zurückfliegen musste, nicht schlief, um am nächsten Tag eine Geschichtsklausur zu schreiben. Noch härter aber trifft es nun Kjell Wätjen, 18 Jahre alt. Das nächste Top-Talent des BVB.
Beim 5:1-Erfolg gegen Augsburg gab das Talent sein Debüt, fand nach und nach zu mehr Sicherheit, bereite das Marco-Reus-Tor vor. Nur am Dienstag darf er nicht dabei sein, dann, wenn Dortmund in Paris nach dem Champions-League-Finale greift. Der Grund? „Da hat er seine Abiturprüfung“, berichtete Trainer Edin Terzic.
Kjell Wätjen beim BVB: Die Schule geht vor
Schule geht also vor Königsklasse; allerdings deutete Wätjen am Samstag an, dass ihn sein Weg in Zukunft vielleicht regelmäßig in die Champions League führen könnte. Im Mittelfeldzentrum vereint er Athletik mit Übersicht, noch wirkte er manchmal etwas zu hastig. Doch dies dürfte sich mit zunehmender Erfahrung legen.
„Ich halte sehr viel von ihm“, sagte Stümer Niklas Füllkrug. „Er hat uns von Anfang an gut gefallen. Er ist sehr gut in der Mannschaft aufgenommen worden, weil er ein sehr bodenständiger Junge ist, der Vollgas gibt und eine gewisse Kontinuität mitbringt. Ich freue mich riesig, dass er in einem so positiven Spiel sein Debüt gegeben hat, das kann für so eine Karriere einen kleinen Anschubser geben.“
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Sportdirektor Sebastian Kehl meinte: „Er war etwas aufgeregt. Aber wie ihm die Mannschaft geholfen hat, mit welchen Szenen er selbst auch schnell ins Spiel gekommen ist, das hat ihm Sicherheit verschafft. Er war an vielen Umschaltmomenten beteiligt und hat immer wieder Bälle gefordert und einen Assist geliefert. Er hat sich sehr viel zugetraut.“
Kjell Wätjen spielt seit der U10 beim BVB
Seit der U10 trainiert Kjell Wätjen in Dortmund, mittlerweile hat er es zu den Profis geschafft, spielt in der Regel aber noch in der U19. Gegen Augsburg habe er „sehr viele richtig gute Momente“ gehabt, sagte Edin Terzic. Vielleicht also wird Wätjen bald regelmäßig im BVB-Mittelfeld auftreten.