Dortmund. Borussia Dortmund verliert gegen die TSG Hoffenheim mit 2:3. Der BVB kassiert einen massiven Rückschlag. Trainer Edin Terzic gerät unter Druck.
Um 18.53 Uhr gab es erstmals am Sonntag im Dortmunder Stadion ein gellendes Pfeifkonzert zu hören. Maximilian Beier hatte soeben seinen zweiten Treffer für die TSG Hoffenheim erzielt, in den Gesichtern der BVB-Profis war Fassungslosigkeit zu erkennen. Die Borussen hatten dieses Spiel zwischenzeitlich schon gedreht, verloren es aber letztlich mit 2:3 (2:1). Nach den Remis in der Bundesliga-Partie beim VfL Wolfsburg und im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei der PSV Eindhoven (jeweils 1:1) erlitt die Mannschaft von Trainer Edin Terzic vor eigenem Publikum einen massiven Rückschlag. Der BVB ist zwar weiterhin Tabellenvierter, aber mit nur einem Punkt Vorsprung auf RB Leipzig.
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Terzic hatte im Vergleich zum Eindhoven-Spiel nur einen Wechsel in seiner Startelf vorgenommen: Julian Brandt begann diesmal, Innenverteidiger Mats Hummels saß auf der Bank. Kapitän Emre Can rückte somit nach hinten in die Viererkette, Brandt kam neben Marcel Sabitzer im defensiven Mittelfeld zum Einsatz. Verzichten musste der BVB erneut auf Abwehrspieler Niklas Süle (erkrankt) und Stammtorwart Gregor Kobel (Muskelbeschwerden), die sich kurzfristig vor der Partie in Eindhoven abgemeldet hatten. Alexander Meyer stand nun auch gegen Hoffenheim im Tor.
Malen gleicht für den BVB aus
Es lief erst die zweite Spielminute, als Meyer bereits hinter sich greifen musste. Can hatte zuvor einen schlampigen Querpass zu Nico Schlotterbeck gespielt, der dem Ball allerdings auch nicht entgegengekommen war. Hoffenheims Ihlas Bebou fing das Zuspiel ab, machte noch zwei schnelle Schritte und traf aus spitzem Winkel ins lange Eck. Der BVB wurde, selbst verschuldet, kalt erwischt, zeigte sich allerdings um eine Reaktion bemüht. Auf der Gegenseite scheiterte Sabitzer mit einem Schuss nach einem Eckball an TSG-Torwart Oliver Baumann (6.).
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Die Dortmunder übten nun Druck aus, suchten nach Ballgewinnen immer wieder den direkten Weg nach vorne. Wie in der 20. Minute, als Sabitzer die Kugel steil zu Donyell Malen passte. Der Niederländer schloss flach in Richtung rechtes Eck ab, Baumann lenkte den Ball mit einem herausragenden Reflex aber zu Ecke. Der Ausgleich lag in der Luft − und fiel dann auch. Nach einem Brandt-Eckstoß von links verlängerte Marco Reus den Ball am kurzen Pfosten. Malen musste im Zentrum nur noch den Fuß hinhalten und traf zum 1:1.
Erneut eine Standardsituation brachte dem BVB dann die Führung. Reus flankte bei einem Freistoß von an der rechten Strafraumgrenze scharf in Richtung Fünfmeterraum, wo Nico Schlotterbeck abhob und aus kurzer Distanz das 2:1 erzielte. Die Borussen belohnten sich damit für ihren Aufwand nach dem frühen Gegentor. Die zuvor seit acht Spielen sieglosen Hoffenheimer liefen dem Ball größtenteils nur hinterher. Die Schwarz-Gelben schalteten anschließend zwar einen Gang zurück, dominierten die Partie aber. Im Vergleich zu den vorherigen Auftritten in Wolfsburg und Eindhoven war zunächst eine spielerische Steigerung zu erkennen.
BVB: TSG-Stürmer Beier trifft doppelt
Nach der Pause änderte sich das allerdings. Die Dortmunder agierten plötzlich fehlerhaft, die Hoffenheimer witterten ihre Chance im Umschaltspiel. Beier steuerte in der 61. Minute halblinks auf den Strafraum zu und zog ab. Pech für den BVB: Schlotterbeck fälschte den Ball noch ab, Torwart Meyer konnte nichts ausrichten. Auch dieser Ausgleich hatte sich angedeutet − und Beier legte kurz darauf nach. Nach einem Pass von Anton Stach schob der Stürmer den Ball flach ins lange Eck ein (64). Terzic reagierte: Er wechselte in der 75. Minute Niclas Füllkrug, Ian Maatsen und Jadon Sancho aus. Dafür brachte er Youssoufa Moukoko, Jamie Bynoe-Gittens und Karim Adeyemi in die Partie.
Die Dortmunder legten zwar anschließend offensiv wieder zu, doch ein erneuter Ausgleich gelang ihnen nicht mehr. Sie schlitterten stattdessen in eine Krise. Jetzt dürfte es vor allem an Trainer Terzic liegen, Lösung für die wiederkehrenden BVB-Probleme zu finden. Ob das gelingt, wird sich am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) im Spiel bei Union Berlin zeigen.
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