Mailand. Beim 3:1-Sieg in Mailand liefert BVB-Abwehrchef Hummels eine bärenstarke Vorstellung ab - und auch andere überzeugen. Die Einzelkritik.

Gregor Kobel: Der Torhüter bewahrte den BVB vor dem frühen Rückschlag, als er Girouds Elfmeter stark abwehrte (6.). Auf der Linie der gewohnt sichere Rückhalt, bei hohen Bällen etwas wacklig - und beim 1:1 machtlos (38.).

Note: 2

Julian Ryerson: Sein schlimmer Fehlpass führte zum Elfmeter (5.). In Dortmunds guter Phase nach dem Führungstreffer mit einigen starken Vorstößen. Als Milan stärker wurde, bekam er mehr und mehr Probleme. Wichtig aber, dass er den Seitfallzieher von Pulisic blockte (49.).

Note: 3,5

Mats Hummels: Warf sich mit allem, was er hatte, in die Defensivzweikämpfe. Warf sich zwar ein, zwei Mal am Ball vorbei, insgesamt aber ein richtig guter Auftritt gegen eine nominell starke Mailänder Offensive. Weil fast jede Grätsche, fast jeder Pass, fast jeder Zweikampf saß - und weil er im Aufbauspiel mit viel Ruhe die Bälle verteilte.

Note: 1,5

Nico Schlotterbeck (bis 56.): Zur Erleichterung aller Dortmunder wurde er rechtzeitig fit, denn Innenverteidigungs-Kollege Niklas Süle war verletzungsbedingt gar nicht erst mitgereist nach Mailand. Bekam früh einen Elfmeter gegen sich gepfiffen, der bei näherer Betrachtung nicht unbedingt einer hätte sein müssen (5.) und hatte auch großes Pech, als Chukwuezes Schuss durch seine Beine und von der Wade leicht abgefälscht ins Tor flog (38.). Ansonsten ein hellwacher Auftritt gegen Mailands Mittelstürmer Giroud - bis er in der 65. Minute doch vom Platz musste.

Note: 2

Ramy Bensebaini: Eine knappe Stunde lang war das gar kein guter Auftritt auf der linken Abwehrseite, viel Gefährliches entstand über seine Seite - zum Beispiel das 1:1, bei dem er sich vollkommen falsch positionierte (38.). Bremste immerhin einen richtig gefährlichen Mailänder Konter (57.) und verteidigte danach sicherer.

Note: 4

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Emre Can: Kurz nach der Halbzeit zeigte er eine typische Emre-Can-Szene: Nach vorne wollte er etwas viel, spielte einen ambitionierten Steilpass, der abgefangen wurde - den Mailänder Gegenangriff fing er dann wieder ab. Der Kapitän hatte gute und weniger gute Momente, die guten meist ohne und die weniger guten meist mit Ball. Machte das Zentrum meist dicht. Nach Schlotterbecks Auswechslung in die Innenverteidigung versetzt, wo er seine Sache gut machte.

Note: 2,5

Marcel Sabitzer: Verschluderte eine Überzahlsituation, indem er erst einen schlechten Pass auf Füllkrug spielte und wenig später unplatziert und drucklos abschloss (35.). Nicht immer glücklich in seinen Aktionen, aber sehr aktiv, mit gutem Positionsspiel und oft anspielbar. Stupste den Ball vor dem 2:1 gedankenschnell auf Bynoe-Gittens‘ Fuß (59.).

Note: 3

Donyell Malen (bis 56.): Mit seinem Tempo so etwas wie ein latenter Gefahrenherd - der BVB-Angreifer machte daraus aber viel zu wenig, weil er immer wieder falsche Entscheidungen traf. Und defensiv war er gar keine Hilfe, nach Ryersons Ballverlust vor dem Elfmeter war er in nächster Nähe - und trabte aufreizend lässig zurück (5.).

Note: 4,5

Marco Reus (bis 79.): Schoss seinen Elfmeter ganz sicher zum 1:0 ins Tor (10.). Danach eine Weile ordentlich im Spiel, bevor er wie fast alle Dortmunder über weite Strecken zu passiv wurde. Mitte der zweiten Halbzeit aber wieder hellwach, setzte sich vor dem 3:1 robust durch und bediente Adeyemi (69.).

Note: 3

Jamie Bynoe-Gittens (bis 65.): Ein mutiger Auftritt auf ganz großer Bühne, ging immer wieder ins Dribbling und holte so den Elfmeter zum 1:0 heraus (9.). Schoss später präzise zum 2:1 ein (59.). Defensiv zahlte er allerdings eine Menge Lehrgeld, vor dem 1:1 etwa kam er gar nicht in den Zweikampf gegen den Torschützen Chukwueze (38.). Muss auch noch lernen, dass Dribblings am eigenen Strafraum selten eine gute Idee sind - und wann welche Entscheidung die richtige ist.

Note: 2

Niclas Füllkrug: Rieb sich als alleinige Spitze auf, mühte sich, lange Bälle festzumachen und die Kollegen einzusetzen. Auch am eigenen Strafraum rackerte er defensiv mit. Meist ziemlich verloren gegen die Mailänder Abwehr - aber in der Entstehung der Tore zum 2:1 (59.) und 3:1 (69.) entscheidend beteiligt. Pech, als sein Gewaltschuss an die Latte klatschte (88.).

Note: 3

Salih Özcan (ab 56.): Kam für Schlotterbeck und fügte sich unauffällig ein, ohne zu glänzen . Note: 3

Karim Adeyemi (ab 56.): Kam für Malen und entschied die Partie: Wackelte Adli aus und schoss dann aus 17 Metern mit etwas Hilfe des Mailänder Torhüters Maignan ins Tor. Dank seines Tempos immer wieder gefährlich gegen die immer weiter aufrückenden Mailänder. Note: 2,5

Marius Wolf (ab 65.): Kam für Bynoe-Gittens und bleibt wegen der zu kurzen Spielzeit ohne Note.

Julian Brandt (ab 79.): Ohne Note