Dortmund. Der BVB hat nach dem Debakel gegen den FC Bayern eine gute Reaktion gezeigt. Der Sieg über Newcastle United wackelte allerdings. Ein Kommentar.

Man stelle sich nur einmal vor, was losgewesen wäre, wenn Borussia Dortmund auch dieses Spiel verloren hätte, wenn es gegen Newcastle United die zweite Niederlage binnen weniger Tage gegeben hätte. Dann wäre vieles von dem eingerissen gewesen, was man sich zuvor mühsam aufgebaut hätte – und nachdem man sich aus dem Meisterrennen vorerst verabschiedet hat, wäre auch das Weiterkommen in der Champions League unwahrscheinlich geworden.

Es war also ordentlich Druck auf dem Kessel vor diesem Champions-League-Spiel, weshalb die Dortmunder Reaktion erst einmal eine gute war: Nach dem unterirdischen Auftritt gegen den FC Bayern berappelten sie sich, gewannen nicht unverdient – und kehrten dabei zum aus dieser Spielzeit schon bekannten minimalistischen Ansatz zurück: ein Spiel weitgehend zu kontrollieren und knapp zu gewinnen.

Zweifel am neuen BVB-Pragmatismus

Vor dem Bayern-Spiel hatte es dafür viel Applaus gegeben, da war viel die Rede vom neuen Dortmunder Pragmatismus und von größerer Widerstandsfähigkeit. Seitdem aber sind die Zweifel gewachsen, ob es mit dem BVB-Fußball aktuell vielleicht gegen die mittelmäßigen bis einigermaßen guten, aber nicht mehr gegen die richtig guten Konkurrenten wie Bayern oder Paris reicht.

Felix Nmecha (links) gratuliert Julian Brandt zu seinem Treffer.
Felix Nmecha (links) gratuliert Julian Brandt zu seinem Treffer. © firo | firo

Diese Zweifel hat auch der Auftritt gegen Newcastle nicht zerstreuen können, obwohl er eine deutliche Steigerung darstellte. Dafür war der Gegner überraschend schwach und ideenlos, und dafür wackelte dieser Sieg in vielen Szenen der zweiten Halbzeit dann doch zu sehr, bevor dann endlich der zweite Treffer fiel. Immerhin fiel der dieses Mal – vielleicht ist ja auch das ein kleiner Fortschritt, der künftig noch wichtig werden könnte.