Dortmund. . Fans von Borussia Dortmund protestieren im Rahmen der Champions-League-Spiele gegen eine Reform des Wettbewerbs. Die Gründe.

Flutlichtspiele in der Champions League sind für die Fans von Borussia Dortmund besondere Partien. Nicht nur aufgrund der sportlichen Brisanz. Sondern auch aus fanpolitischer Sicht. Denn die BVB-Fans machen gegen die Reform des Uefa-Wettbewerbs mobil, die bereits in der kommenden Saison wirksam wird.

Künftig treten 36 statt 32 Mannschaften in der Champions League an, zudem werden 189 statt 125 Spiele ausgetragen - allerdings nicht mehr im gewohnten Gruppenphasen-Format mit vier Mannschaften und je drei Hin- und Rückspielen. Stattdessen wird in einem Ligensystem gespielt. Mit sechs Partien gegen unterschiedliche Gegner. Drei davon finden zu Hause statt, drei auswärts.

Südtribüne Dortmund protestiert gegen Champions-League-Reform

BVB-Fans protestieren gegen die Champions-League-Reform.
BVB-Fans protestieren gegen die Champions-League-Reform.

Gegen diese Reform protestierten die BVB-Anhänger schon beim ersten Heimspiel in dieser Saison gegen den AC Mailand. Und auch am Dienstagabend gegen Newcastle United gab es weitere Proteste. Zu Beginn der zweiten Halbzeit warfen die Fans Goldbaren aus Plastik und Tennisbälle auf den Platz, der Schiedsrichter musste die Begegnung sogar für kurze Zeit unterbrechen.

In einem eigens initiierten Blog nahmen das Fan-Bündnis "Südtribüne Dortmund" nun Stellung zu der Kritik und erklärte sich und diverse Spruchbänder, die immer wieder auf der Südtribüne zu sehen sind.

"Es geht um den Fan vor dem Bildschirm und um ein Plus an Spielen, die vor dem Bildschirm konsumiert werden können", lautet die Kritik der Fans. "Daraus folgen höhere TV-Einnahmen und damit gleichzeitig mehr Geld für Verbände und Vereine – auf Kosten von Spielern, Fans und der nationalen Wettbewerbe."

BVB-Fans: Das sind die Probleme des internationalen Fußballs

Für die BVB-Anhänger ist das größte Problem des internationalen Fußballs, dass eine Eintönigkeit herrscht, die sich von den Uefa-Wettbewerben in die nationalen Ligen durchzeichnen. So verdienen die Topklubs in Europa immer mehr - und werden aufgrund der Reform wohl kaum mehr aus der Champions League rausfallen. "Das Problem der finanziellen Unausgeglichenheit unter den teilnehmenden Mannschaften könnte sich mit dem neuen Modus – verbunden mit den zukünftig steigenden Erlösen – sogar weiter verstärken", lautet die Angst der Fans. Man befürchtet, dass verfestigten Strukturen verfestigt werden und der Abstand zwischen Klubs wie BVB, FC Bayern und VfL Bochum oder Mainz 05 immer größer wird.

Statt die Champions League weiter aufzublähen, fordern die Fans die konsequente Umsetzung der Regularien zum Financial Fairplay, eine "gerechte Verteilung der Erlöse aus den europäischen Wettbewerben" und "die Unterbindung von Multi-Club-Ownership-Strukturen". Nur so könne gewährleistet sein, dass der europäische Wettbewerb weiterhin das "Kräftemessen der sportlich besten Mannschaften in Europa" sei.