Frankfurt. Der BVB macht aus einem 0:2-Rückstand bei Eintracht Frankfurt ein 3:3. In der Defensive hat Dortmund große Probleme. Der Spielbericht.
Das 1909 Bundesligaspiel von Borussia Dortmund entwickelte sich am Sonntagnachmittag zu einer Partie, die als ein Spektakel in die lange Klubgeschichte eingehen wird. Am Ende arbeitete sich der Vizemeister zu einem 3:3 (1:2) beim Tabellensiebten Eintracht Frankfurt und muss dadurch den FC Bayern eine Woche vor dem Duell der beiden Bundesliga-Schwergewichte auf zwei Punkte davonziehen lassen.
56.500 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten ein wildes, aufreibendes Spiel; zunächst führten die Frankfurter durch zwei Tore von Omar Marmoush (8., 24.), Dortmund glich durch Marcel Sabitzer (45.+1) und Youssoufa Moukoko (55.) aus, ehe Fares Chaibi für die Eintracht traf (68.). Julian Brandt verhinderte eine schwarz-gelbe Niederlage (82.). Bitter ist für den BVB, dass er um Torhüter Gregor Kobel und Verteidiger Mats Hummels bangt, die beide angeschlagen ausgewechselt werden mussten.
Eintracht Frankfurt - BVB: Der Live-Ticker zum Nachlesen
Frankfurt - BVB 3:3
In Hälfte eins aber sprachen alle vor allem über eine Person: Omar Marmoush. Erst nutzte der 24-jährige Ägypter einen frühen, durch den linken Arm von Marius Wolf verursachten Elfmeter, um seinen Namen als Torschütze auf dem großen Videowürfel im Stadion zu lesen. Dann setzte er entscheidend nach, nachdem Dortmunds Torhüter Gregor Kobel zwei Schüsse von Aurelio Buta abgewehrt hatte und erzielte sein zweites Tor (24.).
Eintracht Frankfurt stellt BVB vor Probleme
Die Partie hatte sich zu diesem Zeitpunkt längst nach dem Geschmack des Tabellensiebten entwickelt. Die Frankfurter schafften es, die Dortmunder mehrfach auseinanderzuziehen und dann blitzschnell nach vorne zu rennen. Meist ließen sie dafür einfach vier Spieler vorne stehen und setzten diese dann aus der eigenen Hälfte heraus ein. Der schwarz-gelben Viererkette bereitete dies große Probleme; Linksverteidiger Ramy Bensebaini, von Giovanni Reyna allein gelassen, rauchte der Kopf angesichts der vielen gegnerischen Angriffe über seine Seite.
Gregor Kobel musste in der 26. Minute runter, seine Nase schmerzte nach einem Ellbogenstoß von Mitspieler Nico Schlotterbeck. Alexander Meyer zog sich die Torwarthandschuhe über und musste nicht lange warten, ehe er gebraucht wurde. In der 36. Minute spitzelte Doppeltorschütze Marmoush den Ball an der Hand von Meyer vorbei und klatschte anschließend auf den Rasen. Wohl, weil Meyer ihn berührt hatte. Marmoush forderte einen weiteren Strafstoß, Schiedsrichter Robert Schröder schaute sich das vermeintliche Foul auf dem Monitor an, entschied sich jedoch gegen einen Elfmeter. Zweifel blieben.
+++ BVB: Ramy Bensebaini enttäuscht auf ganzer Linie - Note 6 +++
Dortmund, das den zuletzt formstarken Felix Nmecha (muskuläre Probleme) vermisste, blieb so in der Partie. Marius Wolf passte auf Stürmer Niclas Füllkrug, dieser legte auf Marcel Sabitzer ab. Und der Mittelfeldspieler traf die rechte Ecke zum Anschlusstreffer (45.+1). Halbzeit? Noch nicht, denn einmal traf noch Hauptdarsteller Marmoush den linken Pfosten (45.+2).
BVB-Trainer Edin Terzic reagierte in der Pause, stellte auf zwei Stürmer um, nahm Reyna und Donyell Malen vom Platz, brachte Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko. Bei Letzterem landete schon kurz nach der Einwechslung ein Abpraller, der 18-Jährigen schoss gedankenschnell aus zwölf Metern ins Tor (55.). Frankfurts Torhüter Kevin Trapp beklagte, dass der im Abseits stehende Füllkrug ihn irritiert hatte. Schiedsrichter Schröder genügte dies nicht, um das Tor abzuerkennen.
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Es schien sich alles in Richtung eines Dortmunder Sieges zu bewegen, doch dann war Ramy Bensebaini mit den Gedanken abwesend. Sein Gegenspieler Fares Chaibi rannte in den schwarz-gelben Sechzehnmeterraum, überlistete Meyer und brachte die Frankfurter plötzlich wieder in Führung. Marco Reus war zu diesem Zeitpunkt schon für Julian Brandt ausgewechselt worden, Verteidiger Mats Hummels musste zudem angeschlagen vom Platz. Niklas Süle sprang ein. Er sah, wie der eingewechselte Brandt nach einer Flanke von Adeyemi erneut ausglich.
BVB am Mittwoch im DFB-Pokal gegen TSG Hoffenheim
Für Dortmund geht es nun darum, am Mittwoch die zweite Runde des DFB-Pokals gegen die TSG Hoffenheim zu überstehen. Dann soll am folgenden Samstag im 1910 Bundesligaspiel der FC Bayern geärgert werden.