Dortmund. . Niklas Süle, Verteidiger von Borussia Dortmund, gibt sich trotzig. Der BVB-Abwehrspieler hat nach der Flick-Kritik nicht anders trainiert.
Niklas Süle ließ erst anderen den Vortritt. Jonas Hofmann und Marc-André ter Stegen schritten zuerst durch die Schiebetür des Nutzfahrzeuge-Pavillons der VW-Autostadt, der eine angenehme Abkühlung zur noch heißen September-Sonne bietet. In der folgenden halben Stunde allerdings stand der Innenverteidiger der deutschen Nationalmannschaft und Abwehrspieler des BVB nicht nur im Fokus der Scheinwerfer, die sonst an dieser Stelle auf Autos gerichtet sind.
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Es war schließlich der erste öffentliche Auftritt des Dortmunders im Dress der DFB-Elf seit Juni. Da hatte er ja eine ziemliche Watschn von Hansi Flick abbekommen. Der Bundestrainer begründete die Nichtberücksichtigung des 28-Jährigen mit mangelnder Fitness und Professionalität.
Süle hätte es sich vor den beiden richtungsweisenden Länderspielen am Samstag in Wolfsburg gegen Japan (20.45 Uhr/RTL) und drei Tage später in seiner beruflichen Heimat Dortmund gegen Frankreich (21 Uhr/ARD) leicht machen können. Er ging aber nicht nach Canossa, sondern schaltete in den Trotzmodus. „Ich hatte mit Borussia Dortmund eine gute Saison gespielt und hätte es aus meiner Sicht schon verdient, beim letzten Lehrgang dabei zu sein“, meinte Süle. „Ich muss seine Beweggründe akzeptieren, ich muss sie aber nicht verstehen.“ Ob er sich nach Flicks Kritik nun anders auf die Saison vorbereitet hätte? „Nein.“ Punkt.
BVB-Verteidiger Niklas Süle: „Jetzt hat es Hansi wieder gefallen anscheinend"
Die Fitness sei „kein Thema, das mich erst seit gestern begleitet“, so der BVB-Profi. „Ich glaube, dass Hansi und ich ein sehr, sehr gutes Verhältnis haben“. Beim FC Bayern München hätten sie „viele tolle Erfolge zusammen gefeiert und haben dadurch eigentlich auch immer einen offenen und ehrlichen Austausch miteinander gehabt“.
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Entscheidend sei laut Süle, wie man mit der Situation umgeht. „Rumzuschmollen“ sei nicht sein Ding. „Ich komme damit sehr gut zurecht, mit den Dingen, die über mich geschrieben werden und versuche trotzdem, jedes Wochenende, jedes Spiel meine beste Leistung zu bringen“, sagte er. „Jetzt hat es Hansi wieder gefallen anscheinend und deswegen bin ich wieder dabei.“
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Nach den schwachen Auftritten in Niklas Süles Abwesenheit ist Trainer Flick, der Süle eine „positive Entwicklung“ attestierte, auch mit auf den BVB-Abwehrspieler angewiesen. Ein Platz in der Innenverteidigung neben Antonio Rüdiger (30, Real Madrid) ist noch zu vergeben.