Dortmund. Borussia Dortmund will den nächsten Angriff auf die Bayern starten. Was bringt das Jahr? Hier sind fünf Prognosen.
Geografisch liegen Borussia Dortmund und der VfL Bochum ziemlich nah beisammen: Knapp 17 Kilometer Luftlinie trennt die Stadien der beiden Vereine nur. Was allerdings ihre Möglichkeiten und Ziele betrifft, sind die Fußball-Bundesligisten aus dem Revier recht weit voneinander entfernt. Am Samstag starten sie nun in die neue Saison, schon am zweiten Spieltag treffen sie im Ruhrstadion aufeinander. Diese Redaktion wagt mit Blick auf die Spielzeit einige Vorhersagen. Hier sind fünf Prognosen zum BVB.
BVB-These 1: Sebastien Haller wird Torschützenkönig
Die Präsenz, die Sebastien Haller inzwischen beim BVB hat, ist enorm. Der Ivorer schirmt die Bälle ab, verteilt sie an die Mitspieler, rangelt mit den gegnerischen Innenverteidigern in den Strafräumen – Szenen, für die der 29-Jährige in der vergangenen Saison nur selten sorgen konnte. Haller fehlte ein halbes Jahr aufgrund einer Hodenkrebserkrankung.
Der Weg zurück zur Bestform war beschwerlich, nun aber hat er sie fast. Glänzte Haller zuletzt oft als Vorbereiter, erzielte er im Schlussspurt immer mehr Tore (insgesamt neun) und war auch in der Vorbereitung ein Fixpunkt. 25 Treffer sind trotz Teilnahme am Afrika-Cup drin. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Harry Kane gewinnt Haller trotzdem, weil der Engländer in München Anlaufschwierigkeiten haben wird.
BVB-These 2: Dortmund stellt den größten DFB-Block bei der EM
Borussia Deutschland? Der BVB setzt auf junge, deutschsprachige Spieler. Und die sind natürlich auch für die Nationalmannschaft interessant. Niklas Süle, Nico Schlotterbeck, Julian Brandt, Emre Can, Felix Nmecha und Karim Adeyemi haben gute Karten, beim Turnier dabei zu sein, weil sie eine starke Saison spielen werden.
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Damit werden die Dortmunder bei der Heim-EM im kommenden Sommer den größten DFB-Block stellen, noch vor den Bayern – selbst wenn die Wackelkandidaten Marius Wolf (weil Bundestrainer Hansi Flick doch endlich auf Joshua Kimmich hinten rechts setzt) und Youssoufa Moukoko (zu wenig Spielpraxis) nicht dabei sein würden.
BVB-These 3: Spätestens im Herbst interessiert sich niemand mehr für Nmechas Glaube
Über Neuzugang Felix Nmecha wurde viel geschrieben und gesprochen, weil sich sein in Teilen homophobes Weltbild, dass er durch geteilte Inhalte bei Instagram von sich selbst gezeichnet hat, vom Klub nicht entschärfen ließ. Doch auf dem Platz zeigt der 22-Jährige praktizierender Christ, herausragende Anlage. Die Menschen, die im Profifußball arbeiten (die sowieso) und sich dafür interessieren, vergessen gerne. Weshalb Nmecha schon im Herbst, wenn der BVB die Tabelle anführt, nur noch für seine sportlichen Leistungen gewürdigt wird. Protestlos.
BVB-These 4: Terzic holt seinen zweiten Titel – aber nicht die Meisterschaft
Edin Terzics Tränen vom 27. Mai sind inzwischen getrocknet, 2024 aber werden neue hinzukommen. Nein, nicht weil der BVB nach zwölf Jahren endlich wieder Deutscher Meister wird. Das Titelrennen ist früh entschieden. Bayern München ist zu konstant, Dortmund schon im April uneinholbar zurück. Was aber auch daran liegt, dass man noch auf zwei Hochzeiten tanzt. Die eine findet im Berliner Olympiastadion statt, wo Terzic ergriffen zum zweiten Mal in seiner Trainerkarriere den goldenen DFB-Pokal in den Himmel stemmt.
BVB-These 5: Die letzten Spieler aus der Klopp-Ära gehen
Eine Woche vor dem Finale werden sich mehr als 80.000 Menschen im Dortmunder Stadion erheben, um Marco Reus und Mats Hummels zu verabschieden. 34 Jahre sind die beiden alt, noch einmal hatten sie im Frühjahr ihren Vertrag verlängert, doch nun ist Schluss. Die Oldies sind trotz großer Verdienste in ihrem letzten Jahr in Schwarz-Gelb oft nur Ergänzungsspieler, andere führen die Dortmunder Mannschaft nun an. Reus hört auf, Hummels wird noch einmal eine neue Herausforderung in den USA suchen. Mit den Beiden endet die Ära, die von Jürgen Klopp geprägt und initiiert worden ist, endgültig.